Betablocker zur Behandlung der Hypertonie, KHK und Herzinsuffizienz


Vergleichstabellen zu preisgünstigen Therapiealternativen nach § 115c SGB V

Dominic Fenske und Katja Steinkamp im Auftrag der AABG-Arbeitsgruppe ADKA e.V.

Das Arzneimittelausgabenbegrenzungsgesetz (AABG) sieht mit § 115c SGB V vor, dass bei Krankenhausentlassung ein preisgünstigerer Therapievorschlag anzugeben ist. Als Entscheidungshilfe für eine Aut-simile Substitution stellt die AABG-Arbeitsgruppe des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. Vergleichstabellen zu häufig eingesetzten Wirkstoffen zur Verfügung. Die vorliegende Tabelle vergleicht Eigenschaften der Betablocker zur Behandlung der Hypertonie, der koronaren Herzkrankheit und der Herzinsuffizienz im Rahmen der vorgegebenen Mastertabelle. Bei dieser Fassung handelt es sich um die aktualisierte Version der Publikation in Krankenhauspharmazie 2003;24:208–17 mit Stand vom 1. Mai 2005.Arzneimitteltherapie 2005;23:355–65.

Bei Betablockern handelt es sich um sichere Antihypertonika, die seit Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts im klinischen Einsatz sind. Seit der Markteinführung von Propranolol 1964 ist eine Vielzahl chemisch unterschiedlicher Betablocker entwickelt worden. Dazu bemerken Lüllmann und Mohr: „Diese bedenkliche Entwicklung ist typisch für eine Stoffgruppe, die therapeutisch und merkantil eine große Rolle spielt und bei der die Wirkstruktur vorgegeben ist.“ [2]

Anhand ihrer unterschiedlichen Wirkung auf die Subtypen der Beta-Rezeptoren werden die Betablocker in folgende Gruppen eingeteilt:

  • Nichtselektive Betablocker
  • Beta1-selektive Betablocker
  • Betablocker mit intrinsischer sympathomimetischer Aktivität (ISA)
  • Betablocker mit weiteren, vasodilatierenden Eigenschaften

In der Therapie haben sich die beta1-selektiven Substanzen durchgesetzt, während die Bedeutung von Substanzen mit ISA rückläufig ist. Weitere Entwicklungen umfassen Substanzen mit zusätzlichen alpha1-antagonistischen bzw. beta2-agonistischen Eigenschaften oder sie weisen eine NO-Freisetzung auf.

Da keine großen vergleichenden Studien vorliegen, ist die klinische Relevanz dieser Eigenschaften derzeit nur schwer, am besten neutral zu beurteilen [3]. So betont auch die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, dass „alle Betablocker über eine vergleichbare antihypertensive Wirkung verfügen“ [4].

Die unerwünschte Blockade der Beta2 -Rezeptoren in Bronchien und Gefäßen tritt bei beta1-selektiven Betablockern erst in höheren Dosierungen auf. Somit weisen sie gegenüber nicht selektiven Betablockern ein besseres Nebenwirkungsprofil auf. Da die Beta1-Selektivität nur relativ ist, müssen die üblichen Kontraindikation für Betablocker weiterhin beachtet werden.

Indikationen

Hauptindikationen für Betablocker sind die essentielle Hypertonie und die koronare Herzkrankheit (KHK).

Hypertonie und koronare Herzkrankheit

Betablocker sind nach den aktuellen Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften weiterhin Medikamente der ersten Wahl zur Behandlung der arteriellen Hypertonie. So empfehlen die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft wie auch die British Hypertension Society (BHS) Betablocker insbesondere für Patienten in jüngerem und mittlerem Alter mit unkomplizierter Hypertonie [4, 5].

Spezielle Indikationen für Betablocker bei Hypertonikern sind das gleichzeitige Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit oder Zustand nach Myokardinfarkt oder die Gabe in Kombination mit ACE-Hemmern bei Herzinsuffizienz in den Stadien NYHA II bis IV.

Beachtet werden muss, dass in der Sekundärprophylaxe nach Myokardinfarkt Wirkstoffe mit intrinsischer Aktivität solchen ohne diese Eigenschaft unterlegen sind [4].

Herzinsuffizienz

Der Einsatz von Betablockern bei Herzinsuffizienz hat sich aufgrund der drei großen Interventionsstudien CIBIS II (The cardiac insufficiency Bisoprolol study II ), MERIT-HF (Metoprolol CR/XL randomised intervention trial in congestive heart failure) und COPERNICUS (The Carvedilol prospective randomized cumulative survival) von einer Kontraindikation zu einer Indikation gewandelt [6–8].

Die Zulassung für die Therapie bei Herzinsuffizienz haben derzeit nur Bisoprolol, Carvedilol und Metoprolol. Eine dieser Substanzen sollten Patienten mit stabiler chronischer Herzinsuffizienz (NYHA II bis IV, linksventrikuläre Auswurffraktion < 45 %) in der vom Patienten maximal tolerierten Dosis zusätzlich zur Standardtherapie mit ACE-Hemmern (alternativ Angiotensin-Rezeptorantagonisten), Diuretika und gegebenenfalls herzwirksamen Glykosiden erhalten [9–11].

In der 2003 veröffentlichten COMET-Studie (Carvedilol or metoprolol european trial) wurden erstmals zwei Betablocker bei chronischer Herzinsuffizienz direkt miteinander verglichen. Dabei senkte Carvedilol (Zieldosis 2 x 25 mg/Tag) die Gesamtmortalität stärker als Metoprolol (Zieldosis 2 x 50 mg/Tag). Die Studie zeigt somit einen Vorteil für Carvedilol gegenüber Metoprolol. Insbesondere über die Dosierung und die Galenik von Metoprolol ist seither viel diskutiert worden, war doch die Zieldosis von Metoprolol in der COMET-Studie nur halb so hoch wie in der MERIT-HF-Studie (Zieldosis 200 mg Metoprolol/Tag), die erstmals die Wirksamkeit von Metoprolol bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz belegt hatte. Somit könnte die Betablockade im „Metoprolol-Arm“ der COMET-Studie nicht ausreichend gewesen sein. Auch hatte Metoprolol in der MERIT-HF-Studie zu einer vergleichbaren Mortalitätsreduktion wie Carvedilol in der COPERNICUS-Studie geführt (34 vs. 35 %). Weiterhin wurde Metoprolol in einer unretardierten Form eingesetzt, eine modernere Galenik hätte die Ergebnisse möglicherweise zugunsten von Metoprolol verschoben. Denkbar ist aber auch, dass Carvedilol durch die zusätzliche Blockade von Beta2-Rezeptoren zu einer vollständigeren Abschirmung des Herzens vor der sympathomimetischen Aktivierung führt, und dies die Ursache für das bessere Abschneiden von Carvedilol in der COMET-Studie ist.

Insgesamt bleibt es schwierig, Vorteile für eine der genannten Substanzen abzuleiten [7, 8, 12–18].

In der kürzlich veröffentlichten SENIORS-Studie (Study of the effects of nebivolol intervention on outcomes and rehospitalisation in seniors with heart failure) wurde Nebivolol bei Patienten mit Herzinsuffizienz gegen Plazebo getestet. Auch in dieser Studie konnte ein Nutzen für herzinsuffiziente Patienten gezeigt werden, allerdings scheint Nebivolol schwächer wirksam gewesen zu sein als Bisoprolol, Carvedilol oder Metoprolol in den entsprechenden Studien [6–8]. Die SENIORS-Studie unterscheidet sich in drei Punkten von den vorgenannten Studien:

  1. Es wurden wesentlich ältere Patienten (Durchschnittsalter 76 Jahre) eingeschlossen
  2. Die Nachbeobachtungszeit in SENIORS war länger (1,75 vs. maximal 1,3 Jahre)
  3. Es wurden Patienten mit einer linksventrikulären Auswurffraktion über 35 % eingeschlossen.

Insgesamt ist deshalb auch hier kaum eine vergleichende Aussage möglich. Bislang ist noch keine Zulassung für Nebivolol bei Herzinsuffizienz erfolgt [19–21].

Die Ergebnisse der CITAS-Studie (Cardiac insufficiency talinolol study), einer mit Talinolol durchgeführten Studie bei herzinsuffizienten Patienten, sind noch nicht bekannt [22]

Zu beachten ist, dass die Mortalitätsreduktion durch einen Betablocker bei Herzinsuffizienz kein Klasseneffekt ist. So wurde der in Deutschland nicht erhältliche Betablocker Bucindolol ebenfalls in einer großen Studie bei Herzinsuffizienz geprüft und hatte keinen signifikanten Effekt auf die Prognose [9–11, 23].

Herzinfarkt

Gut belegt ist die Wirkung der Betablocker zur Sekundärprophylaxe des Herzinfarkts. Interessanterweise können diese Ergebnisse aber offenbar nicht auf die Primärprävention übertragen werden. Es ist derzeit unklar, warum Betablocker Erstinfarkte nicht, sehr wohl aber Zweitinfarkte reduzieren können [3, 24–26]. Die Prognoseverbesserung in der Sekundärprophylaxe nach Herzinfarkt korreliert mit der Reduktion der Herzfrequenz. Betablocker mit intrinsischer Aktivität sind unwirksam [3, 27, 28].

Beim Herzinfarkt vermindert die frühzeitige Gabe von Atenolol oder Metoprolol die Letalität um etwa 10% [29, 30].

Die Prophylaxe von Angina-pectoris-Anfällen ist ein weiteres Einsatzgebiet der Betablocker. Während in Mitteleuropa hierzu vornehmlich lang wirksame Glyceroltrinitrat-Verbindungen verwendet werden, werden in angelsächsischen Ländern meist Betablocker verordnet. Ebenfalls möglich ist die Prophylaxe mit Calciumantagonisten [3]. Die genannten Therapien vermindern zwar die Anzahl der Angina-pectoris-Anfälle und erhöhen die körperliche Belastbarkeit, eine Verminderung der kardiovaskulären Sterblichkeit kann dadurch jedoch nicht erreicht werden [3, 31].

Anwendung der Mastertabelle auf die Betablocker

Die Zusammenstellung der Vergleichstabellen erfolgt anhand einer Mastertabelle (Tab. 1) [1]. Die Vergleichstabelle für die Betablocker ist ab Seite 358 abgedruckt (Tab. 2).

1. Zugelassene Indikationen

Die zugelassenen Indikationen der verschiedenen Betablocker sind relativ einheitlich. Sie umfassen die „Hypertonie“, teilweise spezifiziert als „arterielle Hypertonie“, sowie die „koronare Herzkrankheit“ oder deren Symptomkomplexe wie stabile und instabile Angina pectoris. Weitere mögliche Indikationen sind tachykarde Arrhythmien, Akutbehandlung des Herzinfarkts und bei einigen Substanzen die Herzinsuffizienz.

2. Formulierungen

Die aufgeführten Substanzen stehen in oraler Form als Tablette zur Verfügung und sind zumindest in nicht retardierter Form auch alle teilbar.

3. Dosierung

In der Tabelle ist jeweils die mittlere Dosierung bei Hypertonie sowie die mittlere Dosierung bei KHK aufgeführt, beide Dosierungsempfehlungen können identisch sein, oft wird bei KHK jedoch eine vollständigere Betablockade angestrebt und daher höher dosiert.

Generell ist zu sagen, dass die Dosierung der Betablocker individuell, nach dem Behandlungserfolg und der Pulsfrequenz festgelegt werden sollte. Dabei strebt man in der Regel eine Herzfrequenz in Ruhe von 55 bis 60 Schlägen/Minute an [3, Fachinformationen]. Ist die Herzfrequenz auf diesen Wert gesunken, der Blutdruck aber noch über den Zielwerten, muss eine Kombinationstherapie eingeleitet oder ein Gruppenwechsel erwogen werden. Bei Herzinsuffizienz wird mit einer niedrigen Dosis begonnen und langsam bis zur maximal vom Patienten tolerierten Dosis herauftitriert, gemäß dem angelsächsichen Merkspruch „start low go slow but high“ [9].

Über die Anforderungen der Mastertabelle hinaus wurde eine Spalte „Einnahmehinweise“ eingefügt, in der der günstigste Einnahmezeitpunkt angegeben wird.

Äquivalenzdosierungen werden in der Tabelle nicht angegeben, weil dafür die Datenlage nicht ausreichend ist und individuelle Dosierungen gewählt werden müssen.

4. Pharmakokinetik

Es hat sich als schwierig herausgestellt, Daten zur Variabilität der Bioverfügbarkeit zu erhalten. Da Betablocker wirkungsbezogen dosiert werden, sind Schwankungen der Bioverfügbarkeit nicht von hoher Relevanz.

5. Relevante unerwünschte Wirkungen

Betablocker haben ein typisches Nebenwirkungsprofil, das sich aus den pharmakologischen Eigenschaften der Substanzgruppe ableiten lässt. Substanztypische, nicht gruppenspezifische Nebenwirkungen sind den Autoren nicht bekannt. Zur Diskussion von Eigenschaften wie ISA, Beta1-Selektivität und Beta2-Agonismus siehe [32].

6. Interaktionen

Analog zu Punkt 5 sind ausschließlich gruppentypische Interaktionen angegeben, da auch hier substanztypische Interaktionen den Autoren nicht bekannt sind.

7. Klinischer Nutzen

Dieser Punkt ist für die Bewertung einer Substanz sicherlich von zentraler Bedeutung, dennoch findet sich in der Tabelle hier vielfach keine Angabe.

Hypertonie-Behandlung

Bei Betablockern handelt es sich neben den Diuretika um die älteste, noch in größerem Umfang im klinischen Einsatz befindliche Gruppe von Antihypertensiva. Der für die Zulassung erforderliche Nachweis der antihypertensiven Wirkung gibt keine Auskunft darüber, ob mit der Anwendung eine verminderte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität einhergeht. Die Therapie mit Betablockern war etabliert, bevor große, endpunktkontrollierte Studien üblich wurden. Mitte der 80er Jahre wurden dann Studien durchgeführt, die den Nachweis einer verminderten kardiovaskulären Morbidität und Mortalität durch Behandlung mit Betablockern erbringen sollten. Bei diesen Studien wurden aber nach heutigen Maßstäben geringe Patientenzahlen eingeschlossen, teilweise wurden in einer Studie auch mehrere/unterschiedliche Betablocker eingesetzt und ein Großteil der Patienten erhielt zusätzlich Diuretika [33–36]. Der Nutzen einer Monotherapie mit Betablockern ist damit nicht feststellbar. Die Heterogenität der Studienergebnisse wird zusätzlich noch dadurch vergrößert, dass unterschiedlich alte Patienten mit unterschiedlichem Ausgangsblutdruck eingeschlossen wurden.

Bei neueren Substanzen besteht von Seiten des pharmazeutischen Unternehmers kein Interesse große und teure Studien zur Morbiditätsreduktion bei Hypertonie und KHK durchzuführen, vor allem, wenn „zu befürchten“ ist, dass der neue Betablocker in dieser Indikation nicht besser ist als beispielsweise ein altes und sehr viel preisgünstigeres Diuretikum (persönliche Mitteilung zweier Produktmanager). Die LIFE-Studie zeigte sogar eine stärkere Reduktion des kardiovaskulären Risikos durch den AT1-Antagonisten Losartan als durch Atenolol, bei vergleichbarer Blutdrucksenkung [37].

Bahnbrechende Studien wie etwa die 4S-Studie zu Simvastatin existieren für Betablocker in den Indikationen KHK und Hypertonie somit nicht. Insgesamt ergibt sich so ein sehr komplexes Bild. Um also nicht unberechtigterweise einzelne Substanzen hervorzuheben, wurden in der Tabelle keine Nutzenstudien zum Thema Hypertonie oder KHK aufgenommen.

Herzinsuffizienz

Der Nutzen einzelner Betablocker in der Indikation „Herzinsuffizienz“ wird an anderer Stelle dieses Artikels ausführlich diskutiert. Die wesentlichen Studien und ihre Bewertung sind in der Tabelle aufgeführt.

8. Dokumentation

Die Zahl der behandelten Patienten (Verordnungszahlen) wurde bei den Herstellern erfragt. Da meist keine Angaben von den Herstellern zu den Verordnungszahlen erhältlich waren, wurden die Daten dem Arzneimittelverordnungsreport 2004 entnommen, und in Form der DDD im Jahr 2003 angegeben [18]. Ansonsten, wurde in die Tabelle die Standardformulierung „keine Angaben erhältlich“ aufgenommen.

Der 2003 am häufigsten eingesetzte Wirkstoff war wie in den Vorjahren Metoprolol, wiederum gefolgt von Bisoprolol, das einen starken DDD-Zuwachs zu verzeichnen hatte, und Atenolol, dessen Verordnungsvolumen weiter leicht rückläufig war.

Die Verordnungshäufigkeit von Carvedilol ebenso wie die von Nebivolol nahm 2003 wiederum deutlich zu. Beide Substanzen liegen in etwa gleichauf an vierter Stelle der Verordnungszahlen, wenn von dem als Antiarrythmikum eingesetzten Sotalol abgesehen wird.

Nebivolol ist ein beta1-selektiver Betablocker, dessen vasodilatierende Eigenschaften auf einer, mechanistisch noch nicht völlig verstandenen, NO-Freisetzung beruhen. Folge der NO-Freisetung soll unter anderem eine Nachlastsenkung mit den bekannten positiven Effekten für die Kreislaufsituation des Herzens sein. Es fällt schwer, die klinische Bedeutung dieser Eigenschaften zu beurteilen, da Morbiditätsstudien zu den Indikationen Hypertonie und KHK nicht durchgeführt wurden. Vor dem Hintergrund mehrerer Studien, in denen insbesondere keine Abnahme des peripheren Widerstands gefunden wurde, wird Nebivolol im Arzneiverordnungsreport 2003 als „Analogpräparat mit dreifach höheren Therapiekosten als Atenolol“ bezeichnet [38–41].

Weiterhin wurden die beta1-selektiven Verbindungen Talinolol und Betaxolol häufig verschrieben. Auf Präparate mit intrinsischer Aktivität entfielen 2003 nur noch 2 % aller Verordnungen, auch die Verordnungshäufigkeit von Propranolol hat 2003 weiter abgenommen [18].

9. Tagestherapiekosten (DDD)

Die Tagestherapiekosten wurden wenn möglich dem Arzneiverordnungsreport 2003 [18] entnommen oder aber aufgrund der Apothekenabgabepreise gemäß Lauer-Liste Stand Mai 2005 berechnet.

Danksagung

Die Autoren danken Priv.-Doz. Dr. Irene Krämer und Dr. Georg Horstick für das Korrekturlesen des Manuskripts.

Literatur

1. Krämer I, für die AABG-Arbeitsgruppe der ADKA. § 115c SGB V gemäß Arzneimittelausgaben-Begrenzungsgesetz (AABG). Krankenhauspharmazie 2003;24:202–7.

2. Differenzierung von Betablockern. In: Lüllmann H, Mohr K. Taschenatlas der Pharmakologie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag, 2001:94.

3. Schulz W, Darius H, Kober G. Kardiovaskuläre Therapie – Evidenz-basierte Arzneimitteltherapie in Fragen und Antworten. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 2001.

4. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Arzneiverordnung in der Praxis. 2004.

5. Williams B, Poulter NR, Brown MJ, Davis M, et al. British Hypertension Society guidelines for hypertension management 2004. BMJ 2004;328:634–40.

6. CIBIS II Investigators and Committees. The Cardiac Insufficiency Bisoprolol Study II (CIBIS-II): a randomised trial. Lancet 1999;353:9–13.

7. MERIT-HF study group. Effect of metoprolol CR/XL in chronic heart failure: Metoprolol CR/XL randomised intervention trial in congestive heart failure (MERIT-HF). Lancet 1999;353:2001–7.

8. Eichhorn EJ, Bristow MR. The Carvedilol prospective randomized cumulative survival (COPERNICUS) trial. Curr Control Trials Cardiovasc Med 2001;2:20–3.

9. Hoffmann J, Grimm W, Maisch B. Betablocker in der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz. Herz 2002;27:150–65.

10. Kukin ML: Beta-blockers in chronic heart failure: considerations for selecting an agent. Mayo Clin Proc 2002;77:1199–206.

11. Eschenhagen T. Betablocker bei Herzinsuffizienz, welche Relevanz hat die Beta-1-Selektivität? Cardiovasc 2002;2:61–2.

12. Poole-Wilson PA, Swedberg K, Cleland JG, et al. Comparison of carvedilol and metoprolol on clinical outcomes in patients with chronic heart failure in the Carvedilol Or Metoprolol European Trial (COMET): randomised controlled trial. Lancet 2003;362:7–13.

13. Dargie HJ: Beta blockers in heart failure. Lancet 2003;362:2-3.

14. Wikstrand J, Fagerberg B, Goldstein S, et al. COMET: a proposed mechanism of action to explain the results and concerns about dose. Lancet 2003;362:1076–7.

15. Hjalmarson A, Waagstein F. COMET: a proposed mechanism of action to explain the results and concerns about dose. Lancet 2003; 362:1077–8.

16. Doggrell SA. Has COMET solved the controversy as to whether carvedilol is better than metoprolol in heart failure? Expert Opin Pharmacother 2004;5:205–8.

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20. Flather MD, Shibata MC, Coats AJ, Van Veldhuisen DJ, et al. Randomized trial to determine the effect of nebivolol on mortality and cardiovascular hospital admission in elderly patients with heart failure (SENIORS). Eur Heart J 2005; 26:215–25.

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24. Timolol-induced reduction in mortality and reinfarction in patients surviving acute myocardial infarction. N Engl J Med 1981;304:801–7.

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28. Kjekshus J, Gullestad L. Heart rate as a therapeutic target in heart failure. Eur Heart J 1999;1(Suppl H):H 64-H 69.

29. ISIS-1 (First International Study of Infarct Survival) Collaborative Group. Mechanisms for the early mortality reduction produced by beta-blockade started early in acute myocardial infarction: ISIS-1. Lancet 1988;1:921–3.

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31. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Koronare Herzkrankheit. Arzneiverordnung in der Praxis. 2004.

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33. MRC Working Party. Medical Research Council trial of treatment of hypertension in older adults: principal results. Br Med J 1992;304:405-12.

34. MRC Working Party. MRC trial of treatment of mild hypertension: principal results. Br Med J (Clin Res Ed) 1985;291:97–104.

35. Coope J, Warrender TS. Randomised trial of treatment of hypertension in elderly patients in primary care. Br Med J (Clin Res Ed) 1986;293:1145–51.

36. Dahlöf B, Lindholm LH, Hansson L, Schersten B, et al. Morbidity and mortality in the swedish trial in old patients with hypertension (STOP-Hypertension). Lancet 1991;338:1281–5.

37. Dahlöf B, Kjeldsen SE, Julius S, et al. Cardiovascular morbidity and mortality in the Losartan intervention for endpoint reduction in hypertension study (LIFE): a randomised trial against atenolol. Lancet 2002;359:995–1003.

38. Lemmer B. Betarezeptorenblocker. In: Schwabe U, Paffrath D. Arzneimittelverordnungs-Report 2002. Berlin, Heidelberg: Springer, 2003.

39. Ruf G, Trenk D, Jahnchen E, Roskamm H: Determination of the anti-ischemic activity of nebivolol in comparison with atenolol. Int J Cardiol 1994;43:279–85.

40. Pesant Y, Marc-Aurele J, Bielmann P, Alaupovic P, et al. Metabolic and antihypertensive effects of nebivolol and atenolol in normometabolic patients with mild-to-moderate hypertension. Am J Ther 1999;6:137–47.

41. Poirier L, Cleroux J, Nadeau A, Lacourciere Y. Effects of nebivolol and atenolol on insulin sensitivity and haemodynamics in hypertensive patients. J Hypertens 2001;19:1429–35.


Dr. Dominic Fenske, Apotheke des Klinikums der Johann Gutenberg-Universität, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz
Katja Steinkamp, Lauternstr. 9, 55116 Mainz

Tab. 1 Mastertabelle für den Vergleich von Wirkstoffen [1]

1   Zugelassene Indikation
2   Formulierungen
2.1   Anzahl
2.2   Teilbarkeit von Oralia
2.3   Sondengängigkeit
2.4   Anwenderfreundlichkeit
3   Dosierung
3.1   Dosierung
3.1.1   Initialdosis, Erhaltungsdosis, Tageshöchstdosis
3.1.2   Äquivalenzdosis orientiert an mittlerer Erhaltungsdosis
3.2   Dosisanpassung
3.2.1   Alter
3.2.2   Leberinsuffizienz
3.2.3   Niereninsuffizienz 
3.2.4   Dialysierbarkeit
4   Pharmakokinetik
     Klinisch relevante pharmakokinetische Daten, z.B. Variabilität der Resorption
5   Relevante unerwünschte Wirkungen (Gruppeneffekte spaltenübergreifend)
6   Relevante Wechselwirkungen (Gruppeneffekte spaltenübergreifend)
6.1   Arzneimittel
6.2   Nahrungsmittel
7   Klinischer Nutzen
8   Dokumentation
8.1   Anzahl Patienten in Studien
8.2   Anzahl behandelter Patienten
9   Kosten DDD (Arzneiverordnungsreport oder Berechnung auf Grundlage N3  der passenden Dosierungsform)
10 Verfügbarkeit Generika

Tab. 2. Vergleichstabelle Betablocker (ohne Punkt 4, Begründung siehe Text) (XY = Name eines Generikaherstellers)

Substanzname

Beispiele für Handelsnamen

Acebutolol

Prent®

Atenolol

Tenormin®

Betaxolol

Kerlone®

Bisoprolol

Concor®

Bupranolol

Betadrenol®

Pharmakologische Eigenschaften

β1-selektiv

ISA

β1-selektiv

β1-selektiv

β1-selektiv

Nicht selektiv

1. Zugelassene Indikationen
[1–5]

– Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

– Tachykarde
Herzrhythmusstörungen

– Arterielle Hypertonie

– Chronische stabile Angina
pectoris oder instabile Angina
pectoris

– Ventrikuläre und
supraventrikuläre Arrhythmien

– Akutbehandlung des Herzinfarkts

– Hypertonie

– Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

Concor Cor:

– Herzinsuffizienz (NYHA III–IV)

– Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

2. Formulierungen

2.1 Anzahl [20]

Tabletten (200, 400 mg),
Ampullen (25 mg)

Filmtabletten (25, 50, 100 mg), Ampullen (5 mg)

Filmtabletten (10, 20 mg)

Tabletten (5, 10 mg;

Concor Cor: 1,25–10 mg)

Tabletten (50, 100 mg)

2.2 Teilbarkeit [21, 25]

Ja

Ja

Ja

Ja

Ja

2.3 Sondengängigkeit [25]

k. A.

Ja

Ja, mörserbar

Ja, mörserbar

k. A.

2.4 Anwenderfreundlichkeit

Tab. Ø: 1 cm,
leicht entnehmbar

Tab. Ø: 0,7 cm,
leicht entnehmbar

Tab. Ø: 0,8 cm,
leicht entnehmbar

Tab. Ø: 0,7 cm,
leicht entnehmbar

Tab. Ø: 0,8 cm
leicht entnehmbar

3. Dosierung

3.1 Einnahmehinweise [26, 27]

1–2 h vor der Mahlzeit

Morgendliche Einnahme empfohlen [26]

Morgens, nach dem Frühstück

3.2.1 Dosierung bei Hypertonie

2 × 200 mg

1 × 25–50 mg

1 × 10 mg

1 × 2,5–5 mg

1–4 × 100 mg

3.2.2 Mittlere Dosierung bei KHK

2 × 200 mg

1 × 50–100 mg

Nicht zugelassen

1 × 5–10 mg

2–3 × 50 mg bis 4 × 100 mg

3.2.3 Tageshöchstdosis

2 × 400 mg

1 × 100 mg

1 × 20 mg

1 × 10 mg

Bis 400 mg

3.3 Dosisanpassung [1–5, 26]

3.3.1 Alter

k. A. in Fachinfo und Drugdex

Normdosen werden gut toleriert

Initialdosis: 5 mg/Tag

Keine Dosisanpassung notwendig

Mögl. Niereninsuffizienz beachten

3.3.2 Leberinsuffizienz

Dosisreduktion erforderlich

Keine Dosisanpassung notwendig

Keine Dosisanpassung notwendig

Initialdosis 2,5 mg/Tag, max. 10 mg/Tag

Vorsichtig dosieren, relative Kontraindikation

3.3.3 Niereninsuffizienz

Clearance 10–30 ml/min: Dosis halbieren

Clearance < 10 ml/min und Dialysepatienten: Dosis vierteln

Clearance 10–30 ml/min: Dosis halbieren

Clearance < 10 ml/min: Dosis vierteln

Clearance < 30 ml/min: max. 10 mg Betaxolol

Initialdosis 2,5 mg/Tag, max. 10 mg/Tag

Relative Kontraindikation

3.3.4 Dialysierbarkeit

Dialysierbar

Dialysierbar

Kaum dialysierbar

Schlecht dialysierbar

k. A. in Fachinfo

5. Relevante unerwünschte
Wirkungen [23]

– Bradykardie – Verstärkung einer Herzinsuffizienz – Lebensbedrohliche Bronchokonstriktion

– AV-Block – Parästhesien und Kältegefühl, periphere Durchblutungsstörungen – Hypoglykämie

6. Relevante Wechselwirkungen

6.1 mit Arzneimitteln

– Insulin, orale Antidiabetika: deren Wirkung wird verstärkt, Hypoglykämiesymptome – Noradrenalin, Adrenalin oder andere Sympathomimetika: Blutdruckanstieg
können verschleiert werden – Cimetidin: verstärkte Wirkung des Betablockers

– Andere Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren, Nitroglycerin, trizyklische – Narkotika: verstärkte kardiodepressive Effekte
Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine: verstärkter Blutdruckabfall – Mutterkornalkaloide: Verstärkung kardiodepressiver Effekte

– Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ sowie andere – Indometacin: verminderte Blutducksenkung
Antiarrhythmika (kontraindiziert !): Hypotonie, negativ inotrope Effekte, – Herzglykoside: verstärkt negativ chrono- und dromotrope Effekte
Bradykardie, Herzrhythmusstörungen – MAO-Hemmer: verstärkte Hypertension möglich

– Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ: verstärkter Blutdruckabfall – Periphere Muskelrelaxanzien: deren Wirkung kann verstärkt werden

– Clonidin, Reserpin, Guanethidin, Methyldopa, Guanfacin: zusätzliche Senkung
der Herzfrequenz

6.2. mit Nahrungsmitteln [25, 26]

k. A.

Keine Wechselwirkungen beschrieben

Keine Wechselwirkungen beschrieben

k. A.

k. A.

7. Klinischer Nutzen [25]

Herzinsuffizienz: Nutzen nachgewiesen in CIBIS II-Studie

8. Dokumentation [25]

8.1 Patienten in Studien

Keine Angaben erhältlich

< 3 000 Patienten

Zahl ist unbekannt

> 40 000 Patienten wurden in Studien mit Concor® behandelt

Keine Angaben erhältlich

8.2 Verordnungszahlen

Keine Angaben erhältlich

104,7 Mio. DDD 2002
inkl. der Generika [22]

15,5 Mio. DDD 2002
inkl. der Generika [22]

271,6 Mio. DDD 2002
inkl. der Generika [22]

Keine Angaben erhältlich

9. Kosten (DDD) [22]

0,40 Euro (errechnet, Prent®200 mg, 100 St., 2 × tägl. Gabe)

0,27–0,31 Euro

0,41 Euro

0,39–0,50 Euro

0,53 Euro (errechnet, Betadrenol®100 mg, 100 St., 1× tägl. Gabe)

10. Anzahl verfügbarer Gene-
rika [20]

1

> 20

0

Derzeit 20

0

Quellen

1. Fachinfo Prent®, Stand 12/96 11. Fachinfo Solgol®, Stand 05/99 20. Lauer-Taxe Stand 09/04

2. Fachinfo Tenormin®, Stand 12/01 12. Fachinfo Nebilet®, Stand 07/96 21. Pecar A, Vetter-Kerkhoff C. Orale Arzneimittel, Einnahmehinweise und Teilbarkeit.

3. Fachinfo Kerlone®, Stand 09/00 13. Fachinfo Trasicor®, Stand 03/02 München, Bern, Wien, New York: Zuckschwerdt 2001.

4. Fachinfo Concor®, Stand 01/01 14. Fachinfo Betapressin, Stand 05/01 22. Schwabe U, Paffrath D. Arzneiverordnungs-Report 2003. Berlin, Heidelberg: Springer, 2004:352-64.

5. Fachinfo Betadrenol®, Stand 07/01 15. Fachinfo Visken®, Stand 02/00 23. Forth W, Henschler D, Rummel W. Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie.

6. Fachinfo Endak®, Stand 03/94 16. Fachinfo Dociton®, Stand 03/00 München: Urban & Fischer, 2001:204.

7. Fachinfo Dilatrend®, Stand 06/02 17. Fachinfo Cordanum®, Stand 07/01 24. Fresenius Kabi. Medikamentengabe über Sonde

8. Fachinfo Selectol®, Stand 09/01 18. ABDA-Datenbank 25. Herstellerangaben

9. Fachinfo Corindolan®, Stand 10/98 19. Berthold H. Klinikleitfaden Arzneimitteltherapie. 26. Drugdex, Stand April 2003
10. Fachinfo Beloc-Zok®, Stand 10/02 München: Urban & Fischer, 2002:234. 27. Arzneimittelprofile. Wirkstoffbezogene Beratungsempfehlungen für die pharmazeutische Betreuung.
Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag, Stand 1998.

Tab. 2. Fortsetzung

Substanzname

Beispiele für Handelsnamen

Carteolol

Endak®

Carvedilol

Dilatrend®,
Querto®

Celiprolol

Selectol®,
Celipro XY®

Mepindolol

Corindolan®

Metoprolol

Beloc-Zok®, Lopresor®, Prelis®, Meto XY®

Nadolol

Solgol®

Pharmakologische Eigenschaften

Nicht selektiv

ISA

Nicht selektiv

α1-Antagonist

β1-selektiv

β2-Agonist

Nicht selektiv

ISA

β1-selektiv

Nicht selektiv

1. Zugelassene Indikationen [6–11]

– Hypertonie

– Durchblutungsstörungen des
Herzmuskels (Angina pectoris,
Stenokardien, Zustand nach
Herzinfarkt)

– Hyperkinetisches Herzsyndrom

– Tachykarde Rhythmus-
störungen und Extrasystolen

– Essenzielle Hypertonie

– Chronisch stabile Angina
pectoris

– Stabile chronische Herzinsuf-
fizienz aller Schweregrade

– Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

– Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

– Hyperkinetisches Herz-
syndrom

– Hypertonie

– Angina pectoris

– Hyperkinetisches Herzsyn-
drom

– Tachykarde Arrhythmien

– Herzinsuffizienz (NYHA II–IV)

– Migräneprophylaxe

– Langzeitbehandlung nach
Herzinfarkt

– Arterielle Hypertonie

– Angina pectoris

2. Formulierungen

2.1 Anzahl [20]

Tabletten (5, 10 mg)

Tabletten (3,125 mg, 6,25 mg, 12,5 mg, 25 mg)

Filmtabletten (200 mg)

Tabletten (2,5 mg, 5 mg)

Retardtabletten (23,75 mg,
47,5 mg, 95 mg, 190 mg)

Tabletten (60, 120 mg)

2.2 Teilbarkeit [21]

Ja

Ja

Ja

Ja

Ja

Ja

2.3 Sondengängigkeit [25]

Ja, zermörserbar

Es liegen keine Untersuchungen vor

Ja, zermörserbar

Nicht untersucht

Ja, nicht mörsern, nur in Wasser zerfallen lassen!

Ja, zermörserbar

2.4 Anwenderfreundlichkeit

Tab. Ø: 0,5 cm,
leicht entnehmbar

Tab. Ø: 0,7 cm,
leicht entnehmbar,
Schrift in Gebrauchsinformation sehr klein

Oblong-Tabletten: 1,2 cm
leicht entnehmbar

Tab. Ø: 0,7 cm,
leicht entnehmbar

Oblong-Tabletten: 1,4 cm leicht entnehmbar,
kleine Schrift in Gebrauchsinformation

Oblong-Tabletten-L: 1,5 cm,
leicht entnehmbar, schlecht teilbar

3. Dosierung

3.1 Einnahmehinweise [25, 26]

Morgens

Bei Hypertonie morgendliche Einnahme empfohlen

Morgens, nüchtern

Morgens, nüchtern

Unabhängig von den Mahlzeiten, vorzugsweise morgens

Keine Angaben

3.2.1 Dosierung bei Hypertonie

1 × 5 mg bis 2 × 10 mg

1 × 12,5–25 mg

1 × 200 mg

1 × 5–10 mg

1 × 47,5–190 mg

1 × 30–60 mg

3.2.2 Mittlere Dosierung bei KHK

1 × 5 mg bis 2 × 10 mg

2 × 25 mg

höher dosieren für volle Betablockade, 2 x um akuten Blutdruckabfall zu vermeiden

1 × 200 mg

1 × 5 mg,

nur vereinzelt 10 mg

1 × 47,5–190 mg

1 × 60–120 mg

3.2.3 Tageshöchstdosis

Bis 20 mg

2 × 25 mg

1 × 400 mg

k. A.

1 × 190 mg

1 × 120 mg

3.3 Dosisanpassung
[nach 6–11, 26]

3.3.1 Alter

k. A.

Therapiebeginn: 12,5 mg täglich, falls erforderlich kann Dosis in Intervallen von 14 Tagen bis auf 50 mg täglich erhöht werden

Keine Dosisanpassung

k. A.

Keine Untersuchungen bei Patienten über 80 vorhanden

100 mg Metoprolol/Tag werden gut vertragen

Evtl. eingeschränkte Nierenfunktion beachten

3.3.2 Leberinsuffizienz

k. A.

Dosisreduktion erforderlich, bei starker Leberinsuffizienz kontraindiziert

Dosisreduktion

Bei schwerer Insuffizienz Dosisreduktion

Evtl. Dosisreduktion notwendig, es liegen keine Untersuchungen vor

Keine Dosisreduktion notwendig

3.3.3 Niereninsuffizienz

Serum-Creatinin > 220 µmol/l: Dosis halbieren

Keine Dosisanpassung notwendig

Clearance < 10 ml/min: Dosis halbieren

Bei schwerer Insuffizienz Dosisreduktion

Evtl. Dosisreduktion notwendig, es liegen keine Untersuchungen vor

Dosisreduktion notwendig

3.3.4 Dialysierbarkeit

k. A. zur Dialysierbarkeit

Nicht dialysierbar

k. A. zur Dialysierbarkeit

k. A. zur Dialysierbarkeit

k. A. zur Dialysierbarkeit

Dialysierbar

5. Relevante unerwünschte Wirkungen [23]

– Bradykardie – Verstärkung einer Herzinsuffizienz – Lebensbedrohliche Bronchokonstriktion

– AV-Block – Parästhesien und Kältegefühl, periphere Durchblutungsstörungen – Hypoglykämie

6. Relevante Wechselwirkungen

6.1. mit Arzneimitteln [1–17]

– Insulin, orale Antidiabetika: deren Wirkung wird verstärkt, Hypoglykämiesymptome – Noradrenalin, Adrenalin oder andere Sympathomimetika: Blutdruckanstieg
können verschleiert werden – Cimetidin: verstärkte Wirkung des Betablockers

– Andere Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren, Nitroglycerin, trizyklische – Narkotika: verstärkte kardiodepressive Effekte
Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine: verstärkter Blutdruckabfall – Mutterkornalkaloide: Verstärkung kardiodepressiver Effekte

– Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ sowie andere – Indometacin: verminderte Blutducksenkung
Antiarrhythmika (kontraindiziert !): Hypotonie, negativ inotrope Effekte, – Herzglykoside: verstärkt negativ chrono- und dromotrope Effekte
Bradykardie, Herzrhythmusstörungen – MAO-Hemmer: verstärkte Hypertension möglich

– Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ: verstärkter Blutdruckabfall – Periphere Muskelrelaxanzien: deren Wirkung kann verstärkt werden

– Clonidin, Reserpin, Guanethidin, Methyldopa, Guanfacin: zusätzliche Senkung
der Herzfrequenz

6.2. mit Nahrungsmitteln [7, 11,
25, 26]

k. A.

Verlangsamte Resorption

Bioverfügbarkeit sinkt, keine weiteren WW

Nicht beschrieben

Kein Einfluss auf Bioverfügbarkeit, keine WW beschrieben

Keine

7. Klinischer Nutzen [25]

Herzinsuffizienz: Nutzen nachgewiesen in COPERNICUS-Studie

Herzinsuffizienz: Nutzen nachgewiesen in MERIT-HF-Studie

8. Dokumentation [25]

8.1. Patienten in Studien

2 187 Patienten in 65 Studien

< 10 000

Nicht bekannt

Keine Angaben erhältlich

Nicht bekannt

Keine Angaben erhältlich

8.2. Verordnungszahlen

Keine Angaben erhältlich

59,4 Mio. DDD 2002 inkl. der Generika [22]

Rund 30,7 Mio. DDD 2002 inkl. der Generika [22]

Keine Angaben erhältlich

455,3 Mio. DDD 2002 inkl. der Generika [22]

Keine Angaben erhältlich

9. Kosten (DDD) [22]

0,86 Euro (errechnet, Endak®10, 100 St., 1 × tägl. Gabe )

0,35 – 0,75 Euro (errechnet Carvedilol 25 mg 100 St., 1 x tägl. Gabe)

0,31–0,33 Euro

0,59 Euro (errechnet, Corindolan®, 5 mg 100 St.,
1 × tägl. Gabe)

0,13–0,83 Euro

0,59 Euro (errechnet, Solgol®mite 60 mg, 100 St.,
1 × tägl. Gabe)

10. Anzahl verfügbarer
Generika [20]

0

20

4

0

> 20

Anm.: Metoprolol muss 1–2 x täglich gegeben werden, entscheidend ist nicht das Salz, sondern die Galenik.

0

Tab. 2. Fortsetzung

Substanzname

Beispiele für Handelsnamen

Nebivolol

Nebilet®

Oxprenolol

Trasicor®

Penbutolol

Betapressin®

Pindolol

Visken®

Propranolol

Dociton®

Talinolol

Cordanum®

Pharmakologische Eigenschaften

β1-selektiv

NO-Freisetzung

Nicht selektiv

ISA

Nicht selektiv

ISA

Nicht selektiv

ISA

Nicht selektiv

β1-selektiv

1. Zugelassene Indikationen
[12–17]

– Essenzielle Hypertonie

– Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

– Herzrhythmusstörungen

– Funktionelle, sympathiko-
tone Herz-Kreislauf-
Störungen

– Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

– Tachykarde Rhythmus-
störungen

– Zustand nach Herzinfarkt

– Hyperkinetisches Herz-
syndrom und verwandte
funktionelle kardiovaskuläre
Störungen der hyper-
dynamen Form

– Arterielle Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

– Tachykarde Herzrhyth-
musstörungen

– Hyperkinetisches Herz-
syndrom

– Arterielle Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

– Tachykarde Herzrhythmus-
störungen

– Reinfarktprophylaxe

– Hyperkinetisches Herzsyndrom

– Primäres Angstsyndrom

– Essenzieller Tremor

– Migräneprophylaxe

– Hyperthyreose

– Arterielle Hypertonie

– Koronare Herzkrankheit

– Tachykarde Herzrhythmus-
störungen

– Akuter Myokardinfarkt und
Reinfarktprophylaxe

– Hyperkinetisches Herz-
syndrom

2. Formulierungen

2.1. Anzahl [20]

Tabletten (5 mg)

Tabletten (40, 80 mg),
Retardtabletten (160 mg)

Filmtabletten (40 mg)

Tabletten (2,5, 5, 15 mg) Ampullen (0,4 mg),
Retardtabletten (20 mg)

Tabletten (10, 40, 80mg),
Ampullen (1 mg),
Retardkapseln (80, 160 mg)

Filmtabletten (50, 100mg), Ampullen (10 mg)

2.2. Teilbarkeit [21, 25]

Ja

Tab.: Ja, Ret.: Nein

Ja

Tab.: Ja, Ret.: Nein

Ja

Ja

2.3. Sondengängigkeit [24, 25]

k. A.

k.A.

Ja, zermörserbar

k. A.

Tab.: Ja, zerkleinerbar;
Ret.: Kapseln öffnen, Pellets nicht zermörsern

Ja, mörserbar, suspendierbar

2.4. Anwenderfreundlichkeit

Tab. Ø: 0,9 cm,
leicht entnehmbar,
gut teilbar

Tab. Ø: 0,8 cm,
leicht entnehmbar,
schlecht teilbar

Tab. Ø: 0,9 cm,
leicht entnehmbar

Tab. Ø: 0,7 cm,
leicht entnehmbar,
schwer teilbar

Tab. Ø: 0,6 cm,
leicht entnehmbar,
schwer teilbar

Tab. Ø: 0,9 cm,
leicht entnehmbar,
schwer teilbar

3. Dosierung

3.1 Einnahmehinweise [25]

Morgens

Morgens

3.2.1 Dosierung bei Hypertonie

1 × 2,5–5 mg

2 × 80 mg

1–2 × 40 mg

3 × 5 mg

2–3 × 40 mg

2 × 50 mg oder 1 × 100 mg

3.2.2 Mittlere Dosierung bei KHK

1 × 5 mg

2–3 × 40 mg

1 × 20–40 mg

3 × 5–10 mg

3–4 × 10–40 mg

2 × 50–100 mg

3.2.3 Tageshöchstdosis

2 × 160 mg

2 × 40 mg

3 × 10 mg

4 × 80 mg

Bis 300 mg

3.3 Dosisanpassung [12–17, 26]

3.3.1 Alter

Anfangsdosis 2,5 mg, falls erforderlich Erhöhung auf 5 mg. Cave: Patienten über 75 Jahre

Keine Dosisanpassung notwendig

k. A. in Fachinfo

Dosisanpassung notwendig

Vorsichtige Dosisanpassung

k. A. in Fachinfo

3.3.2 Leberinsuffizienz

Anwendung kontraindiziert

Dosisanpassung, Kontrolle der Leberwerte

Evtl. Dosisanpassung

Bei starker Einschränkung evtl. Dosisreduktion erforderlich

Dosisreduktion

Keine Dosisreduktion erforderlich

3.3.3 Niereninsuffizienz

2,5–5 mg täglich

Keine Anpassung der Dosis notwendig

Keine Dosisanpassung notwenig

Überwachung der Nierenfunktion

Dosisreduktion

Creatinin-Clearance
< 30 ml/min: Dosis um 33 % reduzieren;
Creatinin-Clearance
< 10 ml/min: Dosis um 50 % reduzieren

3.3.4 Dialysierbarkeit

k. A. in Fachinfo

k. A. in Fachinfo

k. A. in Fachinfo

k. A. in Fachinfo

k. A. in Fachinfo

k. A. in Fachinfo

5. Relevante unerwünschte
Wirkungen [23]

– Bradykardie – Verstärkung einer Herzinsuffizienz – Lebensbedrohliche Bronchokonstriktion

– AV-Block – Parästhesien und Kältegefühl, periphere Durchblutungsstörungen – Hypoglykämie

6. Relevante
Wechselwirkungen

6.1 mit Arzneimitteln

– Insulin, orale Antidiabetika: deren Wirkung wird verstärkt, Hypoglykämiesymptome – Noradrenalin, Adrenalin oder andere Sympathomimetika: Blutdruckanstieg
können verschleiert werden – Cimetidin: verstärkte Wirkung des Betablockers

– Andere Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren, Nitroglycerin, trizyklische – Narkotika: verstärkte kardiodepressive Effekte
Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine: verstärkter Blutdruckabfall – Mutterkornalkaloide: Verstärkung kardiodepressiver Effekte

– Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ sowie andere – Indometacin: verminderte Blutducksenkung
Antiarrhythmika (kontraindiziert !): Hypotonie, negativ inotrope Effekte, – Herzglykoside: verstärkt negativ chrono- und dromotrope Effekte
Bradykardie, Herzrhythmusstörungen – MAO-Hemmer: verstärkte Hypertension möglich

– Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ: verstärkter Blutdruckabfall – Periphere Muskelrelaxanzien: deren Wirkung kann verstärkt werden

– Clonidin, Reserpin, Guanethidin, Methyldopa, Guanfacin: zusätzliche Senkung
der Herzfrequenz

6.2. mit Nahrungsmitteln [12, 13, 25]

Keine

Keine Resorptionsverminderung

k. A.

k. A.

k. A.

Resorption wird vermindert, keine gleichzeitige Einnahme

7. Klinischer Nutzen [25]

Wirksamkeit bei Herzinsuffizienz wird z. Z. in Seniors-Studie untersucht

Publikation zur „Citas-Studie“ über Wirksamkeit bei Herzinsuffizienz (NYHA II–IV) ist in Vorbereitung

8. Dokumentation [25]

8.1. Patienten in Studien

Keine Angaben erhältlich

> 3 000 Patienten

Keine Angaben erhältlich

Rund 3 000 Patienten

< 3 000 Patienten

Rund 2 000 Patienten

8.2. Verordnungszahlen

68,7 Mio. DDD 2002 [22]

Keine Angaben erhältlich

Keine Angaben erhältlich

1,7 Mio. DDD 2002 [22]

24,7 Mio. DDD 2002 inkl. der Generika [22]

29,5 Mio. DDD 2002 [22]

9. Kosten (DDD) [22]

0,81 Euro

0,82 Euro (errechnet, Trasi-cor® 80 mg, 100 St., 2 × tägl. Gabe)

0,59 Euro (errechnet, Betapressin 40 mg, 100 St., 1 × tägl. Gabe)

0,90 Euro

0,52–0,97 Euro

0,29 Euro

10. Anzahl verfügbare
Generika [20]

0

0

0

3

11

0

Buchtipp

Erdmann E (Hrsg). Herzinsuffizienz. Ursachen, Pathophysiologie und Therapie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 4., völlig neu bearbeitete Auflage 2005. XXI, 538 S., 142 s/w Abb., 117 s/w Tab. 2005, 76,00 Euro.

Arzneimitteltherapie 2005; 23(11)