Dr. Peter Stiefelhagen, Hachenburg
Die Gefährlichkeit der Arteriosklerose ergibt sich daraus, dass klinische Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall bei den meisten Betroffenen plötzlich ohne vorangegangene Symptome auftreten.
Bis vor einigen Jahren wurde die Arteriosklerose als degenerativer Prozess betrachtet, bei dem die Ablagerung von Cholesterol in der Gefäßwand im Mittelpunkt stand. In den letzten Jahren hat sich in der Pathophysiologie der Arteriosklerose ein Paradigmenwechsel ergeben dahingehend, dass die Arteriosklerose jetzt als ein chronischer Entzündungsprozess gesehen wird. Dabei spielt das lokale Angiotensin II, das in den Makrophagen gebildet wird, eine entscheidende Rolle. Dieses Angiotensin II führt zur vermehrten Bildung von Sauerstoff-Radikalen, von proinflammatorischen Zytokinen und von Metalloproteasen, die die schützende Deckplatte der Plaques abbauen und somit die Rupturgefahr erhöhen. Besonders rupturgefährdet sind weniger die stark verkalkten höhergradig stenosierenden Plaques als vielmehr die hämodynamisch nicht wirksamen weichen Plaques. In ihnen konnte vermehrt Angiotensin II nachgewiesen werden.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen gelang es in den letzten Jahren Substanzgruppen zu identifizieren, die eine Plaque-Desaktiverung bewirken. Dazu gehören neben CSE-Hemmern insbesondere ACE-Hemmer wie Ramipril (Delix protect®). In der HOPE-Studie konnte mit Ramipril bei Patienten mit klinisch manifester Arteriosklerose das kardiovaskuläre Risiko statistisch signifikant um etwa 20 % reduziert werden. Gleichzeitig wurde auch die Neumanifestation eines Typ-2-Diabetes günstig beeinflusst.
Eine Therapie mit Ramipril ist auch unter pharmakoökonomischen Aspekten günstig. Der finanzielle Aufwand pro gewonnenem Lebensjahr beträgt 4 000€, bei Diabetikern nur 2 500€. Damit schneidet der ACE-Hemmer in punkto Wirtschaftlichkeit besser ab als die in gleicher Indikation eingesetzten CSE-Hemmer.
Quelle
Prof. Dr. Hein Lambertz, Wiesbaden, Dr. Peter K. Schädlich, Ingolstadt, Prof. Dr. Hans-Jürgen Rupprecht, Mainz, Fachpressegespräch: „Ein Jahr kardiovaskuläre Risikoprävention mit Delix protect® Erkennen – Vorbeugen – Behandeln“, veranstaltet von der Firma Aventis, Kronberg, 6. November 2002.
Arzneimitteltherapie 2003; 21(04)