Medikamenten-beschichtete Stents zur Therapie koronarer Stenosen


Aktueller Stand klinischer Erfahrungen

Eberhard Grube und Lutz Büllesfeld, Siegburg

Das sich erst seit wenigen Jahren in Erprobung befindende Konzept des Medikamenten-beschichteten Koronarstents hat sich in jüngster Vergangenheit als eine der vielversprechendsten und effektivsten Techniken auf dem Gebiet der interventionellen Kardiologie herausgestellt. Die Studien SCORE, TAXUS I und FIM belegten erstmals die Effektivität Paclitaxel- und Sirolimus-beschichteter Stents mit nahezu vollständiger Suppression der neointimalen Proliferation und somit signifikanter Reduktion der Restenose-Entwicklung. Die multizentrischen Studien RAVEL, E-SIRIUS und SIRIUS (Sirolimus), sowie TAXUS II (Paclitaxel) bestätigten anhand großer Patientengruppen die Effektivität und Sicherheit der in ihnen untersuchten Stentdesigns. Es zeigte sich jedoch auch, dass der antiproliferative Effekt und somit das klinische Ergebnis – auch im Zeitalter der Medikamenten-beschichteten Stents – nach wie vor deutlich beeinflusst wird durch initial vorliegende Läsions- und Patientencharakteristika (z. B. Läsionslänge, Diabetes mellitus). Des Weiteren ist der Erfolg eines Medikamenten-beschichteten Stents von einer Vielzahl weiterer Faktoren beeinflusst, einschließlich und nicht zuletzt von der Art des verwendeten Wirkstoffs. Inwieweit sich die positiven Ergebnisse der Behandlung fokaler De-novo-Läsionen nativer Koronarien darüber hinaus auf die Behandlung komplexerer Läsionen (z. B. Bifurkationsläsionen) übertragen lassen, bleibt abzuwarten. Darüber Aufschluss zu geben ist das Ziel derzeit durchgeführter „High-Risk“-Studien (z. B. Taxus VI, Tropical, Sirius-ISR, Deliver II). Der bisher demonstrierte potentielle Nutzen Medikamenten-beschichteter Stent etabliert jedoch schon heute diese Technik als eine der effizientesten Fortentwicklungen auf dem Gebiet der interventionellen Kardiologie, welche nachhaltigen Einfluss auf die zukünftige kardiologische und insbesondere kardiochirurgische Patientenversorgung haben wird.
Arzneimitteltherapie 2003;21:292-7.

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