Dr. Susanne Heinzl, Stuttgart
Invasive Aspergillosen sind trotz Therapie mit Amphotericin B und Azolen mit einer schlechten Prognose verknüpft. Schon frühere Studien zeigten eine günstige Wirkung von Caspofungin als Salvage-Therapeutikum bei dieser Infektion.
In eine Compassionate-Use-Studie wurden Patienten mit vermuteter oder nachgewiesener invasiver Aspergillose aufgenommen, die auf Amphotericin B oder liposomales Amphotericin B nicht ansprachen oder es nicht vertrugen. Sie erhielten Caspofungin nach einer 70-mg-Initialdosis intravenös in einer Dosierung von 50 mg pro Tag. Die Wirksamkeit wurde am Ende der Caspofungin-Behandlung beurteilt. Als komplettes oder teilweises Ansprechen wurden signifikante klinische und röntgenologische Verbesserungen bewertet. Von den 48 in die Studie aufgenommenen Patienten hatten 36 (75 %) eine pulmonale invasive Aspergillose. 43 Patienten (90 %) hatten auf die vorherige Therapie nicht angesprochen.
45 Patienten konnten ausgewertet werden. Auf die Caspofungin-Therapie sprachen 20 (44 %) der Patienten an, wovon bei neun Patienten (20 %) ein komplettes und bei elf Patienten (24 %) ein partielles Ansprechen beobachtet wurde. Caspofungin wurde im Mittel über 38 Tage gegeben (1 bis 129 Tage). Es wurde im Allgemeinen gut vertragen. In einem Fall kam es zu einer Anaphylaxie bei der initialen Caspofungin-Infusion.
Quelle
Kartsonis N, Saah A, Lipka J, Taylor A, et al. Salvage therapy with caspofungin for invasive aspergillosis: results from the CAS compassionate use study. 41. ICAAC, Chicago, 15. September 2003.
Arzneimitteltherapie 2004; 22(03)