Die erektile Dysfunktion ist mit einer Prävalenz von etwa 20 % in der Altersgruppe 30 bis 80 Jahre eine der häufigsten Erkrankungen des Mannes in Deutschland. Mit Hilfe neuer Untersuchungsmethoden konnte in den letzten 15 Jahren gezeigt werden, dass die Mehrzahl der Fälle von erektiler Dysfunktion (ED) organischen Ursprungs ist, wobei insbesondere Risikoerkrankungen wie Hypertonie, Hypercholesterolämie, koronare Herzkrankheit oder zerebrale Durchblutungsstörungen, alles Erkrankungen, welche dem Begriff endotheliale Dysfunktion zuzuordnen sind, eine überzufällig häufige Koinzidenz mit ED zeigen. Die Einführung von Sildenafil 1998 hat zwar die gesamte Behandlung der ED revolutioniert, trotzdem suchen nur etwa 15 % der Betroffenen ärztliche Hilfe. Mit Tadalafil steht seit Februar 2003 ein neuer PDE-5-Hemmer zur Verfügung, der in klinischen Studien durch gute Wirkung (75 % erfolgreiche Koitusversuche) und niedrige Nebenwirkungsrate überzeugen konnte. Hauptunterschied zu Sildenafil ist die längere Halbwertszeit (17,5 h gegenüber 3,7 h), welche eine unerwünschte Planung des Koitus weitgehend überflüssig macht.
Arzneimitteltherapie 2004;22:65-70.