Cetuximab


Erster monoklonaler Antikörper gegen den EGF-Rezeptor

Carsten Bokemeyer, Karin Oechsle, Jörg T. Hartmann und Lothar Kanz, Tübingen

Der monoklonale Antikörper Cetuximab (Erbitux®) ergänzt seit Juli 2004 in Deutschland die Therapieoptionen für Patienten mit fortgeschrittenen Kolon- und Rektumkarzinomen. Cetuximab ist ein chimärer monoklonaler IgG1-Antikörper, der spezifisch gegen den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) gerichtet ist. Cetuximab verhindert die Bindung der natürlichen Liganden des EGFR und inhibiert damit die konsekutive Signalkaskade, die durch Autophosphorylierung an der Rezeptor-Tyrosinkinase intrazellulär in Gang gesetzt wird. Das klinische Entwicklungsprogramm hat sich insbesondere auf Patienten mit Platin-refraktären Tumoren im HNO-Bereich, Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom und Patienten mit Irinotecan-refraktären Kolorektalkarzinomen konzentriert. Im Rahmen einer großen randomisierten europäischen Phase-II-Studie mit 329 Patienten mit intensiv vorbehandeltem Irinotecan-refraktärem metastasiertem Kolonkarzinom konnte mit Cetuximab plus Irinotecan bei 23 % der Patienten eine Remission und bei über 50 % eine Krankheitsstabilisierung erzielt werden. Gleichzeitig zeigte sich auch eine Monoaktivität des monoklonalen Antikörpers mit 11 % Remissionen und 32 % Krankheitsstabilisierungen. Die wichtigste potenzielle Nebenwirkung von Cetuximab ist ein akneiformer Hautausschlag, der bei 5 bis 8 % der Patienten als schwerwiegend eingestuft wird. Die wöchentliche Applikation von Cetuximab in Kombination mit Irinotecan (oder als Monotherapie bei intensiv vorbehandelten Patienten) stellt somit eine wichtige und sinnvolle Verbesserung der therapeutischen Optionen beim metastasierten kolorektalen Karzinom dar. Darüber hinaus ist dies der erste Beleg in einer großen klinischen Studie für die Wirksamkeit eines neuen zielgerichteten Therapiekonzepts, der Inhibition des EGFR durch einen monoklonalen Antikörper.Arzneimitteltherapie 2004;22:257-62.

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