Dr. Peter Stiefelhagen, Hachenburg
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern ist eine orale Antikoagulation heute Standard. Dadurch können mehr als 50 % aller embolischen Ereignisse verhindert werden. Dagegen ist eine Therapie mit Thrombozytenfunktionshemmern bei herzinsuffizienten Patienten und stabilem Sinusrhythmus immer wieder Gegenstand von Diskussionen.
Auch wird immer wieder diskutiert, ob die günstige Wirkung eines ACE-Hemmers bei herzinsuffizienten Patienten durch die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) beeinträchtigt werden kann.
Im Rahmen der randomisierten, offenen WATCH-Studie (Warfarin and antiplatelet trial in chronic heart failure) wurden 1 587 herzinsuffiziente Patienten mit Warfarin, ASS oder Clopidogrel behandelt. Der Ziel-INR-Wert in der Warfarin-Gruppe war 2,5 bis 3, die mittlere ASS-Dosierung betrug 162 mg/Tag und Clopidogrel wurde in einer Dosierung von 75 mg/Tag verabreicht.
Als primärer kombinierter Endpunkt wurde Tod, nicht tödlicher Herzinfarkt, Schlaganfall, embolisches Ereignis und stationäre Aufnahme wegen Herzinsuffizienz oder instabiler Angina pectoris festgelegt. Bei diesem kombinierten primären Endpunkt fand sich zwischen den drei Behandlungsstrategien kein signifikanter Unterschied. Nur die Hospitalisierungsrate war unter Warfarin statistisch signifikant geringer als unter ASS, während die Ergebnisse für Clopidogrel zwischen der Warfarin- und der ASS-Gruppe lagen. Blutungsereignisse waren in der Warfarin-Gruppe häufiger.
Quelle
Massie B. Warfarin and antiplatelet trial in chronic heart failure. 53. Jahrestagung des American College of Cardiology, New Orleans, 7. bis 10. März 2004.
Arzneimitteltherapie 2004; 22(10)