Natives Vitamin D oder Alfacalcidol?


Prävention und Therapie von Osteoporosen

Johann D. Ringe, Leverkusen, und Erich Schacht, Zürich

Natives Vitamin D und D-Hormon-Analoga, wie beispielsweise Alfacalcidol, sind wichtige Bestandteile der Behandlung primärer und sekundärer Osteoporosen. Für das native Vitamin D, aber nur in Kombination mit Calciumsalz, liegen kontrollierte Studien vor, die den Effekt einer prophylaktischen Behandlung zur Reduktion extra-vertebraler Frakturen und von Stürzen bei älteren Frauen mit nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel zeigen. Die Reduktion der vertebralen Frakturrate ist dagegen nicht belegt, so dass eine Monotherapie mit nativem Vitamin D in Kombination mit Calciumsalz bei manifesten postmenopausalen Osteoporosen zum gegenwärtigen Zeitpunkt – obwohl sehr oft rezeptiert – nicht empfohlen werden kann, sehr wohl dagegen eine adjuvante mit anderen Osteoporose-spezifischen Präparaten.Im Vergleich dazu stellt die Behandlung mit Alfacalcidol (z. B. Doss®, Bondiol®) per se eine spezifische Therapie der Osteoporose dar, für die ein fraktursenkender Effekt, insbesondere auch an der Wirbelsäule, durch mehrere kontrollierte, prospektive Studien und durch zwei Metaanalysen nachgewiesen wurde. Bemerkenswert ist der Nachweis der positiven pharmakologischen Wirkung auf die Sturzrate unabhängig vom Vitamin-D-Status. Alfacalcidol kommt daneben zur Behandlung von sekundären Osteoporose-Formen (Glucocorticoid-/Entzündungs-, bzw. Organtransplantations-induziert) ein besonderer Stellenwert zu.Bei neuen Kombinationsstrategien ist Alfacalcidol als Kombinationspartner dem nativen Vitamin D überlegen. Bei der Therapie mit nativem Vitamin D oder Alfacalcidol oder Calcitriol muss man also unterscheiden zwischen der Supplementierung eines Vitamin-D-Mangels und der pharmakologischen Behandlung mit D-Hormon-Analoga mit dem Ziel, durch höhere Konzentrationen des D-Hormons in den Zielorganen dessen Wirkungen auf verschiedene Organsysteme (Darm, Knochen, Muskeln, Immunsystem) zu nutzen.
Arzneimitteltherapie 2005;23:45–53.

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