Die Expertenkommission der Infektliga: Friedrich Vogel, Hofheim, Kurt G. Naber, Straubing, Dieter Adam, München, Klaus-Friedrich Bodmann, Hildesheim, Cordula Lebert, Nürnberg, Arne Rodloff, Leipzig, Fritz Sörgel, Nürnberg, Beratende Experten: Wolfgang Graninger, Wien, Norbert Lehn, Regensburg, Hannes Wacha, Frankfurt/M., Bernd Wiedemann, Bonn
Seit 1998 werden der Gruppe I die Fluorchinolone Norfloxacin und Pefloxacin mit Schwerpunkt auf Harnwegsinfektionen zugeordnet. Pefloxacin ist nicht mehr verfügbar und das Einsatzgebiet von Norfloxacin ist auf die Behandlung von (unkomplizierten) Harnwegsinfektionen, der bakteriellen Enteritis und der Prostatitis beschränkt.
Zur Gruppe II zählen systemisch anwendbare Fluorchinolone mit breiterer Indikation wie Enoxacin, Fleroxacin, Ofloxacin und Ciprofloxacin. Fleroxacin ist in der Zwischenzeit vom Markt genommen worden. Enoxacin wird im Wesentlichen bei Harnwegsinfektionen eingesetzt und ist nur oral verfügbar.
Ofloxacin liegt als Razemat vor. Seine antibakterielle Wirkung beruht ausschließlich auf der linksdrehenden Form (identisch mit Levofloxacin), der rechtsdrehende Anteil belastet hingegen mit zusätzlichen Nebenwirkungen.
Die Hauptindikationen von Ciprofloxacin sind Harnwegsinfektionen, Infektionen der Atemwege, insbesondere verursacht durch gramnegative Erreger, Haut-, Weichgewebe- sowie Knocheninfektionen und systemische Infektionen bis hin zur Sepsis.
Die Vertreter dieser Gruppe haben eine hohe In-vitro-Aktivität gegen Enterobacteriaceae und Haemophilus influenzae. Sie besitzen jedoch nur mittlere oder schwächere antibakterielle Aktivität gegen Staphylokokken, Pneumokokken, Enterokokken und „atypische“ Erreger (z. B. Chlamydien, Mykoplasmen, Legionellen). Die In-vitro-Aktivität gegenüber Pseudomonas aeruginosa ist unterschiedlich und bei Ciprofloxacin am stärksten ausgeprägt.
In die Gruppe III sind Fluorchinolone mit verbesserter Aktivität gegen grampositive und „atypische“ Erreger eingeordnet. Hierzu zählten die oral verfügbaren Substanzen Grepafloxacin und Sparfloxacin, die wegen unerwünschter Wirkungen vom Markt genommen wurden.
Levofloxacin besitzt gegenüber Ofloxacin eine doppelt so hohe antibakterielle Aktivität in vitro und kann daher auch zur Behandlung von Infektionen der Atemwege, auch verursacht durch Pneumokokken, eingesetzt werden. Deshalb wird Levofloxacin der Gruppe III zugeordnet. Daneben wird Levofloxacin zur Behandlung von Harn-
wegs-, Haut- und Weichgewebeinfektionen eingesetzt. Levofloxacin ist parenteral und oral verfügbar.
In der Gruppe IV sind Fluorchinolone mit noch verbesserter Aktivität gegen grampositive und „atypische“ Erreger sowie gegen Anaerobier mit einem breiten Indikationsfeld zusammengefaßt. Hierzu zählten Trovafloxacin und Gatifloxacin, die mittlerweise vom Markt genommen wurden. Die Pneumokokken-Aktivität von Moxifloxacin ist gegenüber den Substanzen in Gruppe III noch verbessert, so dass es zur Behandlung von Infektionen der Atemwege, auch verursacht durch Pneumokokken, eingesetzt werden kann.
Allgemeine Merkmale der Fluorchinolone
Alle zur Zeit klinisch verfügbaren Fluorchinolone sind säurestabil und können daher auch oral gegeben werden. Sie zeichnen sich durch eine gute Bioverfügbarkeit aus, so dass eine sichere Sequenztherapie möglich ist. Ciprofloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin und Moxifloxacin sind auch in der parenteralen Form im Handel.
Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Dosierungsprinzipien
Alle Fluorchinolone verteilen sich extra- und intrazellulär. Deshalb haben sie im Vergleich zu den Beta-Lactamen ein hohes relatives Verteilungsvolumen von meist 1 bis 4 l/kg Körpergewicht und zeigen eine sehr gute Gewebegängigkeit.
Die Proteinbindung der Substanzen liegt mit Ausnahme von Moxifloxacin (etwa 40 %) unter 30 %.
Levofloxacin und Ofloxacin werden ausschließlich renal eliminiert, Enoxacin und Ciprofloxacin werden neben der renalen Ausscheidung auch biliär und transintestinal ausgeschieden. Moxifloxacin wird überwiegend biliär über die Fäzes eliminiert.
Bei den Halbwertszeiten gibt es erhebliche Unterschiede (Enoxacin 4 bis 6 Stunden, Ciprofloxacin 3 bis 5 Stunden, Levofloxacin 7 bis 8 Stunden, Moxifloxacin > 10 Stunden), die sich in den Empfehlungen zur Applikationshäufigkeit widerspiegeln.
Fluorchinolone weisen eine konzentrationsabhängige Bakterizidie auf. Sie sollten deshalb bei systemischen Infektionen so dosiert werden, dass ihre maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die Gesamtfläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) die minimale Hemmkonzentration (MHK) für die in Frage kommenden Erreger um einen bestimmten Faktor überschreitet, der sich aus klinischen Studien ergibt. Es konnte nämlich gezeigt werden, dass sowohl das Verhältnis von Cmax zur MHK als auch das Verhältnis von AUC zur MHK über den Erfolg einer antibakteriellen Therapie entscheidet.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Während der Behandlung mit den seit vielen Jahren im klinischen Einsatz befindlichen Fluorchinolonen treten unerwünschte Wirkungen bei etwa 4 bis 10 % der behandelten Patienten auf.
Bei insgesamt relativ guter Verträglichkeit zeigen Fluorchinolone einige klassenspezifische Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind gastrointestinale Beschwerden, wie Übelkeit und Diarrhö. Außerdem wurden allergische Reaktionen, zentralnervöse Effekte, wie Schlaflosigkeit, Benommenheit, Kopfschmerz, Verwirrtheit, Depression und Krämpfe, selten auch pseudomembranöse Kolitiden, Hepatitiden sowie Sehnenentzündungen und -rupturen beschrieben. Durch die gleichzeitige Einnahme von Glucocorticoiden scheint das Risiko des Auftretens einer Tendinitis oder Sehnenruptur erhöht zu sein. Bei Patienten mit Sehnenbeschwerden nach früherer Anwendung von Fluorchinolonen ist der Einsatz von Fluorchinolonen kontraindiziert.
Wegen des phototoxischen Potenzials der Fluorchinolone sollte grundsätzlich bei jeder Therapie eine direkte Exposition mit Sonnenlicht (oder UV-Licht aus anderen Quellen) vermieden werden. Die Häufigkeit phototoxischer Nebenwirkungen ist substanzabhängig (siehe jeweilige Fachinformation). Bei einigen Fluorchinolonen kann es im EKG zu Verlängerungen des QT-Intervalls kommen, was zu einem gesteigerten Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsades de pointe und Tachykardien führen kann. Möglicherweise besteht auch ein additives Risiko bei gleichzeitiger Gabe anderer QT-Zeit-verlängernder Medikamente, wie Antiarrhythmika der Klassen I A und III. Daher sind solche Fluorchinolone bei Patienten, die mit diesen Medikamenten behandelt werden oder bei denen Verlängerungen des QT-Intervalls bekannt sind, kontraindiziert.
Vorsicht geboten ist auch in anderen Situationen, die Herzrhythmusstörungen begünstigen, beispielsweise bei Hypokaliämie oder nach einem Myokardinfarkt.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Gefahr kardialer Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Herzrasen, -stolpern, QT-Zeit-Verlängerung, Vorhofflimmern bei parenteraler Applikation deutlich erhöht ist. Deshalb ist darauf zu achten, dass die vorgeschriebene Infusionszeit strikt eingehalten werden muss.
Bei sehr jungen Tieren wurden irreversible Knorpelschäden nach der Anwendung von Fluorchinolonen festgestellt, daher besteht für Kinder im Allgemeinen eine Kontraindikation. Ausgenommen hiervon ist der Einsatz von Ciprofloxacin bei Kindern und Jugendlichen mit Mukoviszidose. Auch bei einer Langzeituntersuchung konnte bei diesen Patienten keine Schädigung des Gelenkknorpels festgestellt werden.
Bei medikamentös eingestellten Diabetikern kann es selten zu einer Veränderung des Blutzuckerspiegels kommen.
In seltenen Fällen kann auch nach einmaliger Gabe von Fluorchinolonen psychische Störungen mit Suizidalität auftreten.
Eine gleichzeitige orale Gabe von Fluorchinolonen mit Sucralfat, Magnesium-, Calcium-, Aluminium-, Eisen- und Zink-haltigen Arzneimitteln oder Nahrungsmitteln kann die Resorption und damit die AUC und die Cmax des Antibiotikums erniedrigen. Daher empfehlen die Hersteller eine zeitversetzte Einnahme. In der Regel sollten Fluorchinolone 2 Stunden vor dem interagierenden Arzneimittel bzw. Nahrungsmittel oder 3 Stunden nachher appliziert werden. Bei Moxifloxacin ist ein zeitlicher Abstand von 6 Stunden empfohlen. Nahrungsmittel ohne zwei- oder dreiwertige Kationen haben mit der Ausnahme von Enoxacin keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit des Fluorchinolons.
Hauptindikationsgebiete und Dosierung der verfügbaren Fluorchinolone
Das Wirkungsspektrum der Gruppen I und II nach der PEG-Einteilung liegt vorzugsweise im gramnegativen Bereich.
Norfloxacin (zweimal täglich 400 mg) und Enoxacin (zweimal täglich 200 bis 400 mg) eignen sich nicht für schwere und systemische Infektionen und haben daher an Bedeutung verloren. Ihre Hauptindikation ist die orale Behandlung vorwiegend unkomplizierter (leichter) Harnwegsinfektionen zumeist als Kurzzeittherapie über 3 Tage, eine Indikation, für die auch andere vorzugsweise renal ausgeschiedene Fluorchinolone mit entsprechender Dosierung in Frage kommen: Ofloxacin (zweimal täglich 200 mg), Ciprofloxacin (zweimal täglich 250 mg) und Levofloxacin (einmal täglich 250 mg).
Ofloxacin gilt wegen der Weiterentwicklung zum Levofloxacin als überholt, da bei gleicher Effektivität theoretisch eine doppelt so hohe Dosierung mit Ofloxacin notwendig ist, die auch zu mehr Nebenwirkungen führt. Dies dürfte umso mehr bei schweren und systemischen Infektionen ins Gewicht fallen, bei denen höhere Dosierungen von vorneherein gefordert werden. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die für systemische Infektionen empfohlene hohe Dosierung von Ofloxacin, nämlich zweimal täglich 400 mg, nicht die Wirksamkeit der bei diesen Infektionen empfohlenen Standardtagesdosierung von Levofloxacin, nämlich einmal täglich 500 mg, erreicht und deutlich unter der Dosierung von einmal täglich 750 mg liegt, eine Dosierung, die in USA für ambulant erworbene (5-Tage-Therapie) und nosokomiale Pneumonie zugelassen ist.
Ciprofloxacin zeigt eine sehr gute Wirksamkeit gegen Enterobacteriaceae und Haemophilus influenzae und eine schwächere Wirkung gegen Staphylokokken, Pneumokokken und Enterokokken sowie gegen Chlamydien, Legionellen und Mykoplasmen. Die Aktivität gegen Pseudomonas aeruginosa ist gut. Zugelassene Indikationen sind Infektionen der Niere und/oder ableitenden Harnwege, des HNO-Bereichs, der Atemwege (nicht bei Pneumokokken), des Bauchraums, der Genitalorgane, der Knochen und Gelenke, der Haut und Weichgewebe und bei Sepsis sowie bei Infektionen oder zur Prophylaxe bei neutropenischen Patienten, zur selektiven Darmdekontamination bei immunsuppressiv behandelten Patienten und bei akuten Infektionsschüben bei Mukoviszidose bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 17 Jahren. Außerdem ist Ciprofloxacin zur Therapie des Milzbrands und zur Umgebungsprophylaxe bei Meningokokken-Infektionen zugelassen.
Bei schweren und systemischen Infektionen liegen die Tagesdosierungsempfehlung für Ciprofloxacin für die parenterale Therapie bei zwei- bis dreimal 400 mg und für die orale Therapie bei zweimal 500 bis 750 mg.
In den Gruppen III und IV nach der PEG-Einteilung sind Fluorchinolone aufgeführt, die neben den oben genannten Indikationen insbesondere auch für ambulant erworbene Atemwegsinfektionen geeignet sind („Atemwegschinolone“). Hierzu zählen Levofloxacin und Moxifloxacin.
Levofloxacin hat eine im Vergleich zu Ciprofloxacin verbesserte intrinsische Aktivität gegen grampositive Erreger wie Staphylokokken, Streptokokken, Pneumokokken und Enterokokken sowie die „atypischen“ Erreger, Legionellen, Chlamydien und Mykoplasmen. Die Aktivität gegen gramnegative Erreger ist vergleichbar, allerdings gegen Pseudomonas aeruginosa in vitro etwas schwächer. Zugelassene Indikationen für Levofloxacin sind akute Sinusitis, akute Exazerbation der chronischen Bronchitis, ambulant erworbene Pneumonie, Haut- und Weichgewebeinfektionen sowie unkomplizierte und komplizierte Harnwegsinfektionen, einschließlich Pyelonephritis, und bakterieller Prostatitis.
Die Regeldosierung für Levofloxacin liegt bei einmal 500 mg pro Tag. Bei schweren und systemischen Infektionen werden die Tagesdosierungen von zweimal 500 mg oral oder parenteral empfohlen.
Moxifloxacin hat ein sehr breites Wirkungsspektrum gegen zahlreiche aerobe und anaerobe, gramnegative und grampositive einschließlich der atypischen Bakterien. Im Vergleich zu Levofloxacin besitzt es eine noch bessere Aktivität gegen grampositive Erreger wie Staphylokokken und Streptokokken, einschließlich der Pneumokokken, und gegen Anaerobier. Die Wirkung auf Enterokokken ist vergleichbar mit der von Levofloxacin oder Ciprofloxacin. Gegenüber Pseudomonaden besitzt es keine ausreichende Aktivität. Einsatzgebiet von Moxifloxacin sind derzeit ambulant erworbene Pneumonien aller Schweregrade. Die orale Form wird auch bei akuten Exazerbationen der chronischen Bronchitis und der akuten bakteriellen Sinusitis eingesetzt. Moxifloxacin wird mit einmal täglich 400 mg oral oder parenteral dosiert.
Erregerresistenzentwicklung und Empfindlichkeitsgrenzwerte
Anders als zunächst erhofft, konnte schon frühzeitig gezeigt werden, dass auch gegen die Fluorchinolone in vitro mit subinhibitorischen Konzentrationen eine Resistenzentwicklung herbeigeführt werden kann und dass die zugrunde liegenden Resistenzmechanismen alle Fluorchinolone im Sinne einer Kreuzresistenz erfassen.
Die Resistenzmechanismen konnten als mutationsbedingte Veränderungen der Angriffsorte (DNS-Gyrase und/oder der Topoisomerase IV) sowie als Veränderungen bei den Transportmechanismen (vermehrter Efflux, verminderter Influx) charakterisiert werden. Während die DNS-Gyrase das Supercoiling der DNS vermittelt, ist die Topoisomerase IV bei der Trennung neu synthetisierter DNS-Stränge essenziell. Bei grampositiven Bakterien binden die Fluorchinolone vornehmlich an die Topoisomerase IV, bei gramnegativen Bakterien wird vorzugsweise an die DNS-Gyrase gebunden. Insbesondere bei den gramnegativen Bakterien ist meist mehr als eine Punktmutation erforderlich, um dem Mikroorganismus klinisch relevante Resistenz zu verleihen. Fluorchinolon-inaktivierende Enzyme wurden bisher nicht beschrieben.
Während eine Resistenzentwicklung zunächst bei Pseudomonas aeruginosa und Ciprofloxacin beobachtet wurde, betrifft sie mittlerweile sowohl gramnegative wie grampositive Bakterien und ist insbesondere bei Escherichia coli und Staphylococcus aureus, also besonders häufig auftretende Infektionserreger, festzustellen. In Deutschland sind die Resistenzraten seit 1990 im Ansteigen begriffen und in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern sogar häufig auf einem deutlich höheren Niveau.
Da die Fluorchinolone in den letzten 20 Jahren eine breite Anwendung erfahren haben, werden immer wieder Zusammenhänge zwischen Verbrauch und Resistenzentwicklung statistisch belegt, aber unterschiedlich beurteilt.
Von Bedeutung für die Resistenzentwicklung sind bei Fluorchinolonen möglicherweise auch die für verschiedene Indikationen eingesetzten unterschiedlichen Dosierungen. So mögen zum Beispiel die für Harnwegsinfektionen angegebenen Dosisempfehlungen therapeutisch ausreichend sein, jedoch gleichzeitig unter Umständen in der Darmflora Resistenzentwicklung fördern.
Daher sollten die Dosierungen so gewählt werden, dass eine Selektion von Erregern mit einer ersten Resistenz-vermittelnden Mutation vermieden wird. Um der Resistenzentwicklung zu begegnen, sollten Fluorchinolone indikationsbezogen unter Berücksichtigung der zu erwartenden Erreger entsprechend den hier empfohlenen Dosierungen (Tab. 1) eingesetzt werden.
Off-Label-Verordnung
Durch unterschiedliche Zulassungsbedingungen im Rahmen der Fortentwicklung des Arzneimittelgesetzes haben viele ältere Antibiotika ein breiteres zugelassenes Indikationsspektrum als die Substanzen, die in den letzten 10 Jahren vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen wurden. Deshalb werden neuere Substanzen (z. B. Levofloxacin, Moxifloxacin) auch bei Indikationen eingesetzt (Off-Label-Gebrauch), für die sie bisher nicht zugelassen sind. Eine Off-Label-Verordnung ist in der Praxis möglich, wenn folgende Voraussetzungen in allen Punkten erfüllt sind:
- Schwerwiegende, lebensbedrohliche oder die Lebensqualität auf Dauer nachhaltig beeinträchtigende Erkrankung
- Therapiealternative nicht verfügbar
- Aufgrund der Datenlage begründete Aussicht auf einen Behandlungserfolg durch Einsatz des betreffenden Präparats
Eine positive Datenlage liegt vor, wenn die Erweiterung der Zulassung bereits beantragt ist und die Ergebnisse einer kontrollierten klinischen Prüfung der Phase III oder außerhalb eines Zulassungsverfahrens gewonnene Erkenntnisse veröffentlicht sind, die über die Qualität und Wirksamkeit des Arzneimittels in dem neuen Anwendungsgebiet zuverlässige, wissenschaftlich nachprüfbare Aussagen zulassen.
Auch veränderte Dosierungen stellen einen Off-Label-Gebrauch dar, beispielsweise der Einsatz von 750 mg Levofloxacin bei nosokomialer Pneumonie oder zweimal 400 mg Moxifloxacin bei entsprechenden Indikationen (Tab. 1).
Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass bei einem Off-Label-Einsatz von Medikamenten die Produkthaftung auf den verordnenden Arzt übergeht. Die Gefährdungshaftung des pharmazeutischen Unternehmers nach dem Arzneimittelgesetz bleibt bestehen.
Im ambulanten Bereich müssen außerdem die oben genannten Entscheidungskriterien des Bundessozialgesetzes (BSG) durch den Arzt berücksichtigt und dokumentiert werden, wenn er ein Präparat Off-Label verordnen und einen Regress vermeiden möchte.
Aktuelle Bewertung der Fluorchinolone
Wissenschaftlich ist die Einteilung der PEG-Expertengruppe von 1998 weiterhin sinnvoll und geeignet, die verschiedenen Fluorchinolone bezüglich ihrer Mikrobiologie und Pharmakologie zu charakterisieren. An Fluorchinolonen stehen jedoch derzeit nur noch Norfloxacin, Enoxacin, Ofloxacin, Ciprofloxacin, Levofloxacin und Moxifloxacin zur Verfügung. Bis auf Norfloxacin und Enoxacin, die ausschließlich oral im Handel sind, gibt es für die anderen Substanzen auch parenterale Zubereitungen. Dies führt dazu, dass nach der PEG-Einteilung in den Gruppen I, III und IV nur je eine Substanz verbleibt, weshalb eine gestrafftere indikationsbezogene Anwendung unter klinischen Gesichtspunkten befürwortet wurde. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Substanzen für unterschiedliche Indikationen auch unterschiedlich hoch dosiert werden müssen.
Um beiden Forderungen (Indikation, Dosierung) gerecht zu werden, werden die einzelnen Substanzen – unter Angabe der indikationsabhängigen Dosierung – Hauptindikationsbereichen zugeordnet.
Nach diesem Vorschlag wird zwischen unkomplizierten Harnwegsinfektionen und schweren oder systemischen Infektionen unterschieden. Für den Bereich unkomplizierte Harnwegsinfektionen werden alle oral verfügbaren Fluorchinolone (außer Moxifloxacin) empfohlen, die – meist als Kurzzeittherapie über drei Tage – für die Therapie dieser Infektionen aufgrund ihres mikrobiologischen, pharmakokinetischen und klinischen Profils geeignet sind (Tab. 1). Für die anderen Indikationsbereiche werden nur die Fluorchinolone empfohlen, die sowohl oral auch parenteral für die Therapie schwerer oder systemischer Infektionen herangezogen werden können (Tab. 1). Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass jede der hier aufgeführten Substanzen (Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin) zum Teil über unterschiedliche Indikationen verfügt und damit eine Zusammenfassung im Sinne einer Gleichstellung nicht richtig wäre. Vielmehr repräsentiert jede der aufgeführten Substanzen ein eigenständiges Profil (siehe Text). Bei entsprechender Dosierung können diese Fluorchinolone bei schweren und systemischen Infektionen bei Beachtung der für die einzelnen Substanzen zugelassenen Indikationen sowohl parenteral als auch oral eingesetzt werden.
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Korrespondenzadressen:
Prof. Dr. Friedrich Vogel, Medizinische Klinik III, Kliniken des Main-Taunus-Kreises, Lindenstr. 10, 65719 Hofheim a. Ts.,
Prof. Dr. Kurt G. Naber, Urologische Klinik,
St.-Elisabeth-Str. 23, 94315 Straubing
Tab. 1. Aktuelle Bewertung der Fluorchinolone entsprechend der PEG-Einteilung von 1998 nach Hauptindikationen und unter Berücksichtigung der Dosierung
PEG-Gruppe |
INN |
Leichte (unkomplizierte) Harnwegs-Infektionen |
Schwere bzw. systemische Infektionen |
|
Tagesdosierung |
Tagesdosierung |
Empfohlene Hauptindikationen |
||
I |
Norfloxacin |
2 x 400 mg oral |
Entfällt |
Nicht empfohlen |
II |
Enoxacin |
2 x 200-400 mg oral |
Entfällt |
Nicht empfohlen |
II |
Ofloxacin |
2 x 200 mg oral |
Entfällt |
Nicht empfohlen |
II |
Ciprofloxacin |
2 x 250 mg oral |
2 x 500–750 mg oral 2–3 x 400 mg i.v. |
Schwere Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege, Infektionen des HNO-Bereichs, der Atemwege (nicht bei Pneumokokken), Infektionen des Bauchraums, der Geschlechtsorgane (inkl. Prostatitis), Infektionen der Knochen und Gelenke, Haut- und Weichgewebe-Infektionen, Sepsis, Infektionen oder Prophylaxe bei neutropenischen Patienten, selektive Darmdekontamination, akute Infektionsschübe bei Mukoviszidose bei Kindern und Jugendlichen, Milzbrand, Umgebungsprophylaxe bei Meningokokken-Infektionen |
III |
Levofloxacin |
1 x 250 mg oral |
1(–2) x 500 mg oral 1(–2) x 500 mg i.v. |
Akute bakterielle Sinusitis (oral), akute Exazerbation der chronischen Bronchitis (oral), ambulant erworbene Pneumonie, Haut- und Weichgewebeinfektionen, unkomplizierte und komplizierte Harnwegsinfektionen (inkl. Pyelonephritis), bakterielle Prostatitis Off-Label-Einsatz: Nosokomiale Pneumonie, intraabdominelle |
IV |
Moxifloxacin |
Nicht empfohlen |
1 x 400 oral oder i.v. |
Ambulant erworbene Pneumonie, akute Exazerbation der chronischen Bronchitis (oral), akute bakterielle Sinusitis (oral) Off-Label-Einsatz: Haut- und Weichgewebe-Infektionen, intraabdominelle Infektionen, gynäkologische Infektionen |
Arzneimitteltherapie 2005; 23(04)