Strontiumranelat


Innovatives Osteoporose-Therapeutikum mit dualem Wirkungsprinzip

Johann D. Ringe, Leverkusen

Osteoporose ist charakterisiert durch eine Abnahme der Knochenmasse mit gleichzeitigem Qualitätsverlust der Mikroarchitektur des Knochengewebes und damit einer erhöhten Frakturneigung. Ursächlich dafür sind ein gesteigerter Knochenabbau oder eine verminderte Knochenneubildung. Strontiumranelat ist eine innovative orale Substanz zur Therapie der postmenopausalen Osteoporose, die seit Oktober 2004 zur Prävention von Wirbel- und Oberschenkelhals-Frakturen unter dem Handelsnamen Protelos® in Deutschland erhältlich ist. In umfangreichen präklinischen und klinischen Studien konnte der neuartige duale Wirkungsmechanismus von Strontiumranelat belegt werden: Als erstes Osteoporose-Medikament stimuliert Strontiumranelat die Knochenneubildung und bremst gleichzeitig die Knochenresorption. Das heißt, Strontiumranelat verhindert weitere Knochensubstanzverluste, steigert die Knochenmasse und erhöht somit die Kochenfestigkeit. Die Knochenmineralisation bleibt dabei im physiologischen Bereich. In SOTI (Spinal osteoporosis therapeutic intervention, n = 1 649) und TROPOS (Treatment of peripheral osteoporosis, n = 5 091), zwei großen prospektiven, Plazebo-kontrollierten Doppelblindstudien, wurde die klinische Wirkung und gute Verträglichkeit von Strontiumranelat bei postmenopausaler Osteoporose nachgewiesen. Die Patientinnen erhielten über drei Jahre 2 g Strontiumranelat täglich oder Plazebo und zusätzlich über den gesamten Studienzeitraum Calciumsalze und Vitamin D. Insgesamt war das neue Therapieprinzip in beiden Studien sehr gut verträglich. Strontiumranelat erhöhte signifikant die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule (LWS) und am Schenkelhals. Bereits im ersten Jahr betrug in SOTI die Reduktion des relativen Risikos für eine vertebrale Fraktur 49 %. Wurden neun Patientinnen über drei Jahre mit täglich 2 g behandelt, konnte eine Fraktur verhindert werden (NNT = 9), entsprechend einer Reduktion neuer Wirbelfrakturen um 41%. TROPOS belegte unabhängig davon an 5 091 Patientinnen die Wirksamkeit von Strontiumranelat auf die Reduktion nicht-vertebraler Frakturen einschließlich proximaler Femurfrakturen.
Arzneimitteltherapie 2005;23:147–52.

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