Osteoporose

Ibandronsäure – nur noch einmal monatlich


Veröffentlicht am: 28.11.2019

Christine Vetter, Köln

Die monatliche Einnahme von Ibandronsäure ist ebenso effektiv wie die tägliche Gabe, dies dürfte zu einer Verbesserung der Compliance führen. Auf einer Pressekonferenz von Hoffmann La-Roche und GlaxoSmith Kline im Rahmen des Kongresses Osteologie 2005 in Basel wurden Vergleichstudien vorgestellt.

Voraussetzung für eine Reduktion der Frakturrate bei Frauen mit Osteoporose durch Bisphosphonate ist die tatsächliche Einnahme der Wirkstoffe. Allerdings ist die Compliance oft schlecht, was in erster Linie an den komplexen Einnahmeregeln liegen dürfte. Verbessert hat sich die Therapietreue, seitdem Bisphosphonate nur noch einmal pro Woche eingenommen werden müssen. Eine weitere Verbesserung wird erwartet, wenn die Tabletteneinnahme nur noch einmal monatlich nötig ist.

Ibandronsäure hat sich in höherer Dosierung bereits bei der Behandlung von Knochenmetastasen bewährt, wurde aber auch bei Osteoporose untersucht. Mit dem Bisphosphonat wurden in der BONE-Studie (Ibandronat osteoporosis trial in North America and Europe) doppelblind randomisiert 2 946 Frauen (Knochendichte T-Score unter 2,0 in mindestens einem Wirbelkörper) im Alter von 55 bis 80 Jahren behandelt, und zwar Plazebo-kontrolliert mit täglich 2,5 mg Ibandronsäure oral oder intermittierend jeden zweiten Tag mit 20 mg Ibandronsäure 12-mal alle drei Monate. Parallel erhielten die Frauen Calciumsalz und Vitamin D. Während die Knochendichte in der Plazebo-Gruppe um 1,3 % zunahm, stieg sie bei täglicher Einnahme von Ibandronsäure innerhalb der drei Studienjahre um 6,5 %. Parallel dazu wurde eine relative Reduktion der neu aufgetretenen Wirbelkörperfrakturen um 62 % und eine um 69 % verminderte Rate nichtvertebraler Frakturen registriert. Die Verträglichkeit war gut mit einer Nebenwirkungsrate auf Plazebo-Niveau.

Ob die monatliche Gabe der täglichen Einnahme ebenbürtig ist, wurde in der MOBILE-Studie (Monthly oral ibandronat in ladies) geprüft, einer randomisierten Doppelblind-Studie, die über zwei Jahre läuft und deren Ein-Jahres-Daten bereits vorliegen. 1 277 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose (T-Score unter 2,5) wurden mit Ibandronsäure behandelt, und zwar entweder mit einer Dosis von 2,5 mg täglich, 150 mg monatlich oder einer monatlichen Dosis von 100 mg, die außerdem in einer weiteren Gruppe auf zwei Einzeldosen an zwei aufeinander folgenden Tagen aufgeteilt wurde. Primärer Endpunkt der Studie war die Knochendichte. In allen untersuchten Gruppen zeigte sich ein vergleichbarer Anstieg der Knochendichte im ersten Behandlungsjahr.

Auch in der MOBILE-Studie zeigte sich eine gute Verträglichkeit der Ibandronsäure ohne Unterschied in allen Studienarmen.

Quelle

Priv.-Doz. Dr. P. Hadji, Marburg, Priv.-Doz. Dr. Marius Kraenzlin, Basel, Prof. Dr. Dieter Felsenberg, Berlin, Pressekonferenz „Postmenopausale Osteoporose: Ibandronat bald als Monatstablette“ veranstaltet von Hoffmann La-Roche und GlaxoSmith Kline anlässlich des Kongresses „Osteologie 2005“, Basel, 4. März 2005.

Arzneimitteltherapie 2005; 23(07)