Erster Impfstoff gegen Herpes zoster


Fragen und Antworten

Peter Wutzler, Jena, Ralf Baron, Kiel, Roland Hardt, Mainz, Sawko W. Wassilew, Krefeld, und Thomas Weinke, Potsdam

Herpes zoster (im Folgenden Zoster) ist eine Erkrankung, von der vorwiegend ältere Menschen betroffen sind [1–3]. Mit der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung gewinnen der Zoster und vor allem die postherpetische Neuralgie (PHN) als schwerwiegendste Zoster-Komplikation auch unter gesundheitsökonomischem Aspekt an Bedeutung [4–6]. In Deutschland wird die Zahl der jährlichen Zoster-Erkrankungen auf etwa 350 000 geschätzt, wobei mit einer weiteren Zunahme zu rechnen ist. Trotz adäquater Behandlung, die neben Virustatika auch immer eine konsequente Schmerztherapie mit einschließt, leiden etwa 20 % der Zoster-Patienten sechs Monate nach Krankheitsbeginn noch unter chronischen Schmerzen [7]. Es ist daher sinnvoll, vor allem Prävention zu betreiben, die jetzt mit einem speziellen Zoster-Lebendimpfstoff möglich geworden ist [8]. Um bei älteren Menschen eine effektive Immunantwort auszulösen und dabei auch die zellvermittelte Immunität zu boostern, müssen große Mengen replikationsfähiger, attenuierter Viren verabreicht werden [9]. Ein solcher Impfstoff, der von der Firma Merck Sharp & Dohme in den USA entwickelt wurde, erhielt im Sommer 2006 die europäische Zulassung und wird wahrscheinlich 2009 in Deutschland unter dem Handelsnamen Zostavax® eingeführt werden [10]. Die Zoster-Vakzine, die als Einmalgabe verabreicht wird, unterscheidet sich von den zur Windpockenprophylaxe zugelassenen Varizellen-Impfstoffen durch eine mindestens 14fach höhere Konzentration des Impfvirus. Durch die Impfung lassen sich Häufigkeit und Schwere des Zoster sowie das Risiko einer PHN mehr als halbieren. Die Zoster-Impfung sollte daher wie die Influenza- und Pneumokokken-Impfung älteren Menschen dringend empfohlen werden. Da die Zoster-Inzidenz nach dem 50. Lebensjahr steil steigt, gehört dieser Personenkreis zu der Risikogruppe, die von der Impfung profitieren kann.
Arzneimitteltherapie 2008;26:373–5.

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