Tapentadol, eine innovative Therapieoption bei chronischen Schmerzen


Johann Diederich Ringe, Leverkusen

Tapentadol wird als der erste Vertreter einer neuen pharmakologischen Substanzklasse („MOR-NRI“) angesehen und kombiniert die zwei Wirkungsmechanismen µ-Opioid-Rezeptor-Agonismus (MOR) und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung (NRI) in einem Molekül. Durch Synergismus der beiden Wirkkomponenten soll eine den klassischen Opioiden mindestens vergleichbare Analgesie bei signifikant besserem Verträglichkeitsprofil erzielt werden. Dies konnte unter anderem in Studien bei Patienten mit starken chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats bestätigt werden. Darin war Tapentadol Oxycodon (beide als Retardformulierung) in Bezug auf seine analgetische Wirkung mindestens gleichwertig, zeigte jedoch vor allem im Bereich der gastrointestinalen Verträglichkeit ein besseres Nebenwirkungsprofil. Therapieabbrüche waren unter Tapentadol seltener und der Gesundheitsstatus und die Lebensqualität der Patienten besser. Damit stellt retardiertes Tapentadol eine neue vielversprechende Therapieoption für Patienten mit starken chronischen Schmerzen dar.
Arzneimitteltherapie 2011;29:310–4.

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