Thrombozytenfunktionshemmung bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom


Sabine Genth-Zotz, Heike Braun und Margit Niethammer, Mainz

Mit der Einführung der dualen plättchenhemmenden Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. Aspirin®) und einem Adenosindiphosphat-(ADP-)Rezeptorantagonisten konnte bei Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom und bei Patienten mit stabiler Angina pectoris nach Stentimplantation die Rate an kardiovaskulären Ereignissen signifikant vermindert werden. Ticlopidin (z.B. Tiklyd®), der erste ADP-Rezeptorantagonist, wurde von Clopidogrel (z.B. Plavix®, Iscover®) abgelöst; seit Februar 2009 ist Prasugrel (Efient®) in Europa zugelassen, seit Dezember 2010 Ticagrelor (Brilique®). Für diese beiden neuen Substanzen konnte im Vergleich zu Clopidogrel bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom eine signifikante Reduktion des kombinierten Endpunkts aus Tod, nichttödlichem Myokardinfarkt und nichttödlichem Schlaganfall nachgewiesen werden. Dies ging jedoch mit einer erhöhten Blutungsrate einher. Die europäischen und amerikanischen Fachgesellschaften haben die Ergebnisse der Studien TRITON-TIMI-38 und PLATO in ihre Leitlinien aufgenommen und beiden Substanzen beim akuten Koronarsyndrom eine Empfehlung vom Evidenzgrad IB gegeben. Clopidogrel sollte nur noch dann verordnet werden, wenn die Patienten Prasugrel oder Ticagrelor nicht erhalten können. Die Dauer der dualen plättchenhemmenden Therapie beim akuten Koronarsyndrom beträgt 12 Monate.
Arzneimitteltherapie 2012;30:72–6.

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