Aktuelle Meldungen von EMA, FDA, BfArM und AkdÄ


Bettina Christine Martini, Legau

Wichtige Mitteilungen von EMA und CHMP

Zulassung erfolgt für

  • 5-Aminolävulinsäure (Ameluz, Biofrontera Bioscience) bei aktinischen Keratosen (siehe Notizen Heft Nr. 12/2011).
  • Nomegestrolacetat/Estradiol (Zoely, IOA, Merck Serono, Organon) als orales Kontrazeptivum (siehe Notizen Heft Nr. 5/2011).


Zulassungsempfehlung für Granisetron als transdermales System (Sancuso, ProStrakan): Der selektive Serotoninantagonist (5-HT3-Rezeptoren) ist indiziert zur Prävention von Chemotherapie-bedingter Übelkeit und Erbrechen bei moderat oder hoch emetogener Chemotherapie über 3 bis 5 Tage, wenn eine orale antiemetische Therapie, zum Beispiel durch Schluckbeschwerden, erschwert wird. Bisher steht der Wirkstoff zur oralen oder zur intravenösen Applikation zur Verfügung.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Zulassungsempfehlung für Meningokokkenimpfstoff (Nimenrix, GlaxoSmithKline): Der konjugierte Impfstoff richtet sich gegen Infektionen mit Neisseria meningitidis der Gruppen A, C, W135 und Y und darf ab einem Alter von zwölf Monaten angewendet werden.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Bedingte Zulassungsempfehlung für Pixantron (Pixuvri, CTI Life Sciences): Der Anthracyclin-Abkömmling soll als Monotherapie bei Patienten mit mehrfach rezidiviertem aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) eingesetzt werden. Der Wirkstoff entfaltet antineoplastische Aktivität, indem er das Enzym Topoisomerase II hemmt. Die Zulassung wurde an die Bedingung geknüpft, dass weitere Daten erhoben werden, insbesondere zur Wirksamkeit bei mit Rituximab vorbehandelten Patienten. Bis dahin soll eine jährliche Überprüfung der Zulassung erfolgen.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Bedingte Zulassungsempfehlung für die Fixkombination Pyronaridin/Artesunat (Pyramax, Shin Poong Pharmaceutical) außerhalb der europäischen Union: Die Fixkombination soll bei unkomplizierten Malariainfektionen mit Plasmodium falciparum oder Plasmodium vivax bei Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht von mindestens 20 kg in Gebieten mit geringer Übertragungsrate und bekannter Resistenz gegen Artemisin als Monotherapie eingesetzt werden.

Die Fixkombination enthält das bekannte Schizontozid Artesunat und den neuen Wirkstoff Pyronaridin. Pyronaridin hemmt die Bildung von b-Hämatin und verhindert so die Neutralisierung der Häm-Moleküle durch die Parasiten im Blut. Die Zulassung wurde an die Bedingung geknüpft, dass weitere Daten – insbesondere zur Lebertoxizität – erhoben werden.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Zulassungserweiterung für Adalimumab (Humira, Abbott) empfohlen: Der TNF-alpha-Antikörper soll zukünftig auch bei erwachsenen Patienten mit Colitis ulcerosa eingesetzt werden, die auf eine konventionelle Behandlung mit Glucocorticoiden, 6-Mercaptopurin oder Azathioprin nicht ausreichend ansprechen oder diese Therapien nicht vertragen bzw. wenn Kontraindikationen vorliegen.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Zulassungserweiterung für Exenatid (Byetta, Eli Lilly) empfohlen: Das subkutan zu applizierende Antidiabetikum ist ein GLP-1-Rezeptoragonist und kann zukünftig auch bei Patienten eingesetzt werden, die bereits mit einem Basalinsulin und gegebenenfalls Metformin und/oder Pioglitazon behandelt werden, aber dennoch keine ausreichende Blutzuckerkontrolle erreichen. Bisher war Exenatid nur in Kombination mit oralen Antidiabetika zugelassen.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Zulassungserweiterung für Peginterferon alpha-2b bzw. Ribavirin (PegIntron, ViraferonPeg, Schering Plough bzw. Rebetol, Schering Plough) empfohlen: Pegyliertes Interferon alpha-2b und Ribavirin sollen zukünftig als Dreierkombination mit Boceprevir bei erwachsenen Patienten mit chronischer Hepatitis-C-Genotyp-1-Infektion und kompensierter Zirrhose angewendet werden, wenn die Patienten entweder noch nicht vorbehandelt sind oder aber bisherige Therapien versagt haben.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Abschließende Sicherheitsbewertung zu Aliskiren (Rasilez, Novartis): Die Kombination mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten gilt bei Patienten mit Diabetes mellitus oder mäßiger bis starker Nierenfunktionseinschränkung wegen des erhöhten Risikos von Nebenwirkungen wie Hypotension, Schlaganfall oder Hyperkaliämie als kontraindiziert. Für alle anderen Patienten wird ein entsprechender Warnhinweis aufgenommen und die Kombination nicht empfohlen.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Abschließende Sicherheitsbewertung zu Orlistat (Xenical, Roche, alli, GlaxoSmithKline): Der Einsatz des Lipasehemmers bei Fettleibigkeit oder Übergewicht ab einem Body-Mass-Index von 28 kg/m2 wurde aufgrund sehr seltener leberschädigender unerwünschter Wirkungen seit dem Jahr 2001 überwacht. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis wird abschließend als positiv beurteilt, die Fachinformationen sollen entsprechend harmonisiert werden.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Aufhebung des Zulassungsentzugs für Aprotinin (z. B. in Artiss, Baxter) empfohlen: Die Sicherheitsüberprüfung des Antifibrinolytikums, das zur Vermeidung großer Blutverluste bei Bypass-Operationen eingesetzt wird, hat ergeben, dass der Nutzen die Risiken überwiegt und deshalb der vorübergehende Entzug der Zulassung aufgehoben werden kann. Hintergrund des Zulassungsentzugs waren vorläufige Ergebnisse einer Studie, in der es nach der Verabreichung von Aprotinin zu einer Häufung von Todesfällen kam. Die Ergebnisse wurden aber in anderen Studien nicht bestätigt, zudem wurden verschiedene methodische Mängel der Studie festgestellt.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012


Sicherheitshinweis zu Wechselwirkungen mit Boceprevir (Victrelis, MSD): Bei gleichzeitiger Therapie mit den Ritonavir-geboosterten HIV-Proteasehemmern Atazanavir, Darunavir oder Lopinavir kommt es zu erniedrigten Plasmaspiegeln sowohl von Boceprevir als auch der Proteasehemmer. Die Produktinformationen sollen entsprechend erweitert werden, Studien zur Relevanz dieser Interaktion laufen weiter.

Mitteilung der EMA vom 17.02.2012

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