Dimethylfumarat


Neue Option in der oralen Therapie der multiplen Sklerose

Konstantin Huhn und Ralf A. Linker, Erlangen

Seit Februar 2014 ist das Fumarsäurederivat Dimethylfumarat (Prüfsubstanz BG-12, Handelsname Tecfidera®) für die Behandlung der schubförmigen multiplen Sklerose (RRMS) in Deutschland verfügbar, nachdem zwei große Phase-III-Studien (CONFIRM und DEFINE) erfolgreich abgeschlossen wurden. Anhand der Studienergebnisse wird eine orale Dosierung zur Behandlung der RRMS von zweimal täglich 240 mg Dimethylfumarat als optimal angesehen. Die beiden Studien CONFIRM und DEFINE belegten eine relative Schubratenreduktion von 53% bzw. 44% für die zugelassene Dosierung von Dimethylfumarat gegenüber Plazebo. DEFINE zeigte außerdem eine signifikant schwächere Behinderungsprogression mit einer relativen Risikoreduktion von 38% unter Behandlung mit Dimethylfumarat. In beiden Studien wurde die Einnahme generell gut vertragen und war sicher hinsichtlich schwerer unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW). Die häufigsten UAW waren gastrointestinale Beschwerden, wie Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen, die besonders in der Frühphase der Therapie auftraten, sowie eine Flush-Symptomatik. Aktuell muss noch abgewartet werden, welchen Stellenwert Dimethylfumarat nach der Einführung auf dem europäischen Markt unter den bisherigen MS-Therapien bekommen wird.
Arzneimitteltherapie 2014;32:46–55.

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