Kinderwunsch und Schwangerschaft bei Frauen mit Epilepsie


Michaela Bengner und Bettina Schmitz, Berlin

Epilepsie ist eine häufige Erkrankung, die oft im oder bereits vor dem gebärfähigen Alter beginnt. Entgegen vieler Vorurteile bekommen die meisten Frauen mit Epilepsie gesunde Kinder, auch wenn sie während der Schwangerschaft Arzneimittel einnehmen müssen. Viele dieser Frauen haben aber Sorge, dass Anfälle oder die Antiepileptika dem ungeborenen Kind schaden könnten. Sie sind besonders angewiesen auf eine gute ärztliche Beratung. Die Schwangerschaft einer Frau mit Epilepsie sollte frühzeitig geplant werden, idealerweise sollte bereits bei der Ersteinstellung die Sicherheit des Arzneimittels in der Schwangerschaft überprüft werden, die Frau sollte darüber aufgeklärt sein. Günstige Arzneimittel sind Lamotrigin und Levetiracetam. Valproinsäure sollte möglichst vermieden werden, da es mit einer erhöhten Rate an kindlichen Fehlbildungen und auch mit kognitiven Einschränkungen der Kinder verbunden ist. Günstig ist zudem, nur einen Arzneistoff einzunehmen. Lamotrigin, Levetiracetam und Oxcarbazepin werden in der Schwangerschaft beschleunigt ausgeschieden. Deshalb sollte die Serumkonzentration dieser Arzneistoffe vor der Schwangerschaft bestimmt und dann in der Schwangerschaft regelmäßig kontrolliert werden. Häufig muss die Dosis erhöht werden um Anfälle zu vermeiden. Frauen, die Antiepileptika nehmen, sollten 5 mg Folsäure täglich bereits vor der Konzeption und bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche einnehmen. Den Frauen sollte zudem eine frühe Ultraschall-Feindiagnostik angeboten werden. Die Geburt sollte in der Regel als vaginale Entbindung unter üblicher, bedarfsadaptierter Schmerzmedikation geplant werden. Stillen ist möglich und empfohlen. Bei Lamotrigin, Levetiracetam und Oxcarbazepin sollte nach der Entbindung auf Überdosierungserscheinungen geachtet werden: Falls aufdosiert wurde, muss die Dosis nun häufig reduziert werden. Im Umgang mit dem Kind sollte auf Sicherheitsmaßnahmen geachtet werden.
Arzneimitteltherapie 2014;32:119–24.

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