Dr. Annette Junker, Wermelskirchen
Brustkrebspatientinnen mit Knochenmetastasen haben ein erhöhtes Risiko für skelettale Ereignisse wie Frakturen oder Knochenmarkkompressionen. Bisphosphonate werden regelmäßig eingesetzt, um das zu verhindern. Zoledronsäure (ZOL, Zometa®) ist ein Bisphosphonat der dritten Generation und zugelassen in der Dosierung 4 mg i.v. alle drei bis vier Wochen. So wird es von den meisten Ärzten im ersten Jahr nach Diagnose der Knochenmetastasen auch eingesetzt. Einerseits scheint es angemessen, diese Therapie auch danach auf unbestimmte Zeit weiterzuführen, aber andererseits werden auch die Nebenwirkungen einer längeren Therapie gefürchtet, wie zum Beispiel Kiefernekrosen. Die Osteonekrose des Kiefers ist ein Zustand, in dem Teile des Kieferknochens dünner werden und absterben. Die entsprechende Region des nekrotischen Knochens ist sehr schmerzempfindlich, und eine chirurgische Entfernung ist oft notwendig.
Bisher wurde bezüglich der Dauer und Frequenz einer Behandlung mit Bisphosphonaten wenig erforscht, und es gibt keine evidenzbasierte Leitlinie, in der deren Anwendung nach dem Ablauf des ersten Jahres beschrieben wird.
Gleiche Wirkung und weniger Nebenwirkungen
Studiendesign
Die OPTIMIZE-2-Studie ist eine Nicht-Unterlegenheits-Studie. In die Phase-III-Studie wurden 403 Frauen mit Knochenmetastasen bei Brustkrebs, die in den ersten 10 bis 15 Monaten ihrer Therapie schon mindestens neun Dosen eines Bisphosphonats (ZOL oder Pamidronat) monatlich bekommen hatten, aufgenommen. Sie wurden randomisiert und erhielten entweder die Standardbehandlung mit monatlich 4 mg Zoledronsäure weiter oder bekamen nur alle drei Monate 4 mg Zoledronsäure. Zielparameter waren für die Forscher in erster Linie die Anzahl an skelettalen Ereignissen wie Knochenbrüchen, Wirbelverletzungen und Rückenmarkkompressionen, aber auch andere Komplikationen, die auf Knochenmetastasen zurückzuführen sind.
Studienergebnisse
Nach einem Jahr unterschied sich die Anzahl an aufgetretenen skelettalen Ereignissen in den beiden Armen nicht signifikant (22,0% im monatlichen Arm vs. 23,2% im vierteljährlichen Arm; p=0,724) (Abb. 1). Auch andere Endpunkte, wie erster skelettaler Vorfall und Veränderung der Knochenmarker, unterschieden sich nicht in den beiden Armen. Ebenfalls gab es beim Vergleich der beiden Medikationen keinen Unterschied in der Stärke der aufgetretenen Schmerzen. Zu zahlenmäßig mehr renalen Nebenwirkungen kam es in der 4-wöchigen versus der 12-wöchigen Gruppe (9,6% vs. 7,9%). Zwei Fälle der bei Zoledronsäure gefürchteten Kiefernekrose traten in dem monatlichen Arm auf (1%), im vierteljährlichen keiner.

Abb. 1. Wirksamkeitsendpunkt: Zeit bis zum ersten sekelettalen Ereignis.
Quelle
Hortobagyi GN, et al. Efficacy and safety of continued zoledronic acid every 4 weeks versus every 12 weeks in women with bone metastases from breast cancer: Results of the OPTIMIZE-2 trial. J Clin Oncol 2014;32(Suppl 5s): Abstr. LBA9500.
Arzneimitteltherapie 2014; 32(10)