Glykopeptide


Eine aktuelle Bewertung

Tanja Flaig und Ralf Stahlmann, Berlin

Mit den „neuen“ Glykopeptiden Telavancin, Dalbavancin und Oritavancin werden die therapeutischen Optionen bei Infektionen mit grampositiven Bakterien erweitert. Die neuen Wirkstoffe zeigen eine hohe antibakterielle Aktivität, die sich zum Teil auch auf Vancomycin-resistente Erreger erstreckt. Die lange Halbwertszeit von Dalba- und Oritavancin ermöglicht es, Haut- und Weichgewebeinfektionen mit einer einmal wöchentlichen beziehungsweise einmaligen Infusion zu behandeln. Als wesentliche Limitationen bei der Therapie können die Nephro- und Ototoxizität von Vancomycin, Teicoplanin und Telavancin betrachtet werden, die insbesondere bei bereits vorbelasteten Patienten ein erhebliches Risiko darstellen. Deshalb bleibt zu hoffen, dass mit zunehmender klinischer Anwendung und Erfahrung mit Dalba- und Oritavancin die bislang dokumentierten Verträglichkeitsvorteile dieser neuen Glykopeptide bestätigt werden können. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Reaktivierung dieser älteren Wirkstoffe aufgrund fortschreitender Resistenzentwicklungen und mangelnder Innovationen stattfindet. Folglich sind sie ein weiterer Hinweis für die „Antibiotikalücke“, welche durch die nachlassenden Anstrengungen der pharmazeutischen Industrie in diesem Bereich der Arzneimitteltherapie entstanden ist.
Arzneimitteltherapie 2015;33:233–41.

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