Adefovirdipivoxil bei chronischer Hepatitis-B-Infektion


Christian Trautwein, Hannover

Mit der Einführung von Adefovirdipivoxil im April 2003 steht zur Therapie der chronischen Hepatitis-B-Virus-(HBV-)Infektion in Deutschland erstmalig ein Nucleotid-Analogon zur Verfügung. Klinische Studien zeigen, dass die Therapie mit Adefovirdipivoxil (Hepsera®) – analog zum Nucleosidanalogon Lamivudin (Zeffix®) – von den Patienten sehr gut vertragen wird und das Medikament schnell und wirksam die HBV-Replikation hemmt. Dadurch kommt es zu einer histologischen und biochemischen Hemmung der Progression der Lebererkrankung. Dies gilt für Patienten mit chronischer Hepatitis-B-Infektion mit und ohne Leberzirrhose und auch bei Vorliegen einer YMDD- (Lamivudin-Resistenz) oder preCore-Stop-Mutation (HBeAg-negativ) im HBV-Genom. Im Gegensatz zur Lamivudin-Therapie kommt es unter der Therapie mit Adefovirdipivoxil zu keiner Selektion von Mutanten im Bereich des YMDD-Motivs der HBV-Polymerase. Ein Nachteil: Adefovirdipivoxil ist im Vergleich zu Lamivudin fünfmal teurer. Daher sollte streng geprüft werden, welches der beiden Medikamente primär zum Einsatz kommt. Sollte jedoch unter einer Lamivudin-Therapie eine Resistenzmutante selektioniert werden, steht jetzt mit Adefovirdipivoxil eine potente Alternative zur Verfügung, um die Virusreplikation und damit die Progression der Lebererkrankung zu hemmen.
Arzneimitteltherapie 2003;21:226-31.

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