Dr. med. Peter Stiefelhagen, Hachenburg
Die Ergebnisse älterer Studien zeigen, dass mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren zwar einen Herzinfarkt nicht verhindern können, jedoch das Risiko für Kammerflimmern senken. Im Rahmen einer randomisierten, Plazebo-kontrollierten Studie wurden jetzt 200 Patienten, die nach einer ventrikulären Tachykardie oder nach überlebtem Kammerflimmern mit einem automatischen Defibrillator (AICD) versorgt wurden, mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren behandelt. Kein Patient erhielt eine antiarrhythmische medikamentöse Therapie. Über einen Zeitraum von 2 Jahren wurden die tachykarden Ereignisse vom AICD gespeichert und ausgewertet.
Dabei ergab sich kein signifikanter Unterschied in Bezug auf lebensbedrohliche tachykarde Ereignisse. Im Gegenteil, in der mit Omega-3-Fettsäuren behandelten Gruppe traten solche Ereignisse sogar etwas häufiger auf (47 % vs. 36 % nach 6 Monaten, 51 % vs. 41 % nach 1 Jahr, 66 % vs. 60 % nach 2 Jahren). Somit ließ sich in dieser Studie eine antiarrhythmische Wirksamkeit der Omega-3-Fettsäuren nicht nachweisen.
Quelle
Raitt M. Antiarrhythmic Effects of n-3 Polyunsaturated Fatty Acids in Survivors of Ventricular Tachyarrhythmias. Jahrestagung der American Heart Association, Orlando (USA), 11. November 2003.
Arzneimitteltherapie 2004; 22(02)