Rekonstruktion osteoporotischen Knochengewebes mit Teriparatid


Parathormon als therapeutische Option zur Behandlung verschiedener Osteoporose-Formen - Teil 2*

Johann D. Ringe, Leverkusen, und Heide Oertel, Bad Homburg

Seit mehreren Jahrzehnten ist nachgewiesen, dass Parathormon (PTH) im Tiermodell, niedrig dosiert und intermittierend subkutan angewendet, knochenanabol wirkt, während eine kontinuierliche supraphysiologische Sekretion, wie beim Krankheitsbild des primären Hyperparathyreoidismus, mit überwiegend katabolen Effekten am Knochen einhergeht. Um zu prüfen, inwieweit der knochenanabole Effekt von PTH für die Behandlung der Osteoporose genutzt werden kann, wurden Untersuchungen am Menschen durchgeführt, bei denen PTH und das biologisch aktive Fragment PTH (1–34) einmal täglich in Dosierungen appliziert wurde, die nicht mit unerwünschten Effekten, wie Hyperkalzämie, verbunden sind. In mehreren unterschiedlich großen und verschieden geplanten Studien wurde der Effekt von PTH auf drei verschiedene klinisch relevante Formen der Osteoporose geprüft – bei der postmenopausalen Osteoporose (PMO), bei der Glucocorticoid-induzierten Osteoporose (GIOP) bei postmenopausalen Frauen sowie bei der idiopathischen (primären) oder durch Hypogonadismus verursachten Osteoporose des Mannes. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern führte die Behandlung mit PTH zu deutlichen und konsistenten Zunahmen der Knochenmineraldichte (BMD) sowohl an der Lendenwirbelsäule (LWS) als auch am proximalen Femur. Histomorphometrische Analysen der Knochenbiopsien von Frauen mit postmenopausaler Osteoporose und von Männern mit primärer Osteoporose zeigten nach der PTH-Therapie eine substanzielle Zunahme der trabekulären Knochenmasse und deren Vernetzung sowie auch eine Durchmesserzunahme des kortikalen Knochens.Bei der postmenopausalen Osteoporose wurde eine signifikante Reduktion vertebraler und auch extravertebraler Frakturen in einer randomisierten klinischen Studie nachgewiesen. Für die Behandlung der manifesten Osteoporose bei postmenopausalen Frauen ist Teriparatid (Forsteo®) seit Sommer 2003 in Europa zentral zugelassen. In den USA erfolgte die Zulassung zusätzlich für die Behandlung der primären oder Hypogonadismus-bedingten Osteoporose des Mannes. Die wesentlichen Daten der Phase-III-Prüfung bei der Behandlung der postmenopausalen Osteoporose wurden in einer vorangehenden Übersicht in dieser Zeitschrift dargestellt [1]. Dieser Beitrag bezieht sich auf andere, kleinere klinische Studien und soll damit einen orientierenden Überblick zum Einsatz von Teriparatid bei weiteren Formen der Osteoporose geben. Darüber hinaus werden bisher publizierte PTH- und Antiresorptiva-Kombinations- sowie -Sequenztherapien dargestellt und kritisch diskutiert. Arzneimitteltherapie 2004;22:174-81.

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