Dr. Susanne Heinzl, Reutlingen
In dieser randomisierten, doppelblinden, multizentrischen Phase-III-Studie wurden Sicherheit und Wirksamkeit von Rituximab in Kombination mit Methotrexat im Vergleich zu Methotrexat allein bei Patienten mit früher RA untersucht. Die RA musste seit mindestens acht Wochen diagnostiziert sein, durfte aber nicht länger als vier Jahre bestehen. Die Patienten waren noch nicht mit Methotrexat behandelt worden.
Primärer Endpunkt war das radiologische Ansprechen in Woche 52, gemessen anhand der Änderung des Genant-modifizierten Total Sharp Scores (mTSS). Sekundäre Endpunkte umfassten klinische Parameter wie ACR (American College of Rheumatology)- und EULAR-Ansprechraten sowie Änderungen im DAS28 (Disease activity score).
Rund 80% der eingeschlossenen Patienten waren Frauen, das mittlere Alter lag bei 48 Jahren, die mittlere Krankheitsdauer bei 0,95 Jahren.
Die Ergebnisse zeigten bei den mit 2 x 1000 mg Rituximab plus Methotrexat behandelten Patienten (n=244) nach einem Jahr eine signifikant geringere Änderung (0,36) des mTSS als bei den nur mit Methotrexat behandelten Patienten (n=232) (Änderung mTSS=1,08; p<0,001) (Abb. 1). Die radiologisch nachweisbare Progression wurde überwiegend in den ersten sechs Behandlungsmonaten gehemmt. Bei einem signifikant höheren Anteil der Kombinationsgruppe war über ein Jahr kein Fortschreiten der Gelenkschädigung zu beobachten (64% vs. 5%; p<0,05).

Abb. 1. IMAGE-Studie: Hemmung der radiologischen Progression nach 52 Wochen Therapie mit Methotrexat (MTX) oder Methotrexat plus Rituximab (RTX) bei Patienten mit früher RA. TSS: Total Sharp Score; ***p≤0,001; *p<0,05
Nach 52 Wochen hatten 65 % der Rituximab-Patienten ein ACR50- und 47% ein ACR70-Ansprechen erreicht, im Vergleich zu 42% bzw. 25% der nur mit Methotrexat behandelten Patienten (jeweils p<0,0001). Ein ACR70-Ansprechen über 6 Monate wurde von 18% der Patienten in der höher dosierten Rituximab-Gruppe erreicht, in der Methotrexat-Gruppe von 8% (p<0,001).
In Woche 52 waren 31% der Rituximab- und 20% der Methotrexat-Patienten in DAS28-Remission (DAS28<2,6) (p<0,0001).
Reaktionen an der Infusionsstelle waren bei den Rituximab-Patienten häufiger als bei den Methotrexat-Patienten. Die Infektionsrate war in den Rituximab-Gruppen nicht erhöht, schwere Infektionen waren sogar eher seltener als in der Methotrexat-Gruppe.
Fazit
Damit konnte erstmals gezeigt werden, dass bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, die noch nicht mit Methotrexat oder TNFα-Inhibitoren behandelt worden waren, Rituximab in Kombination mit Methotrexat die Gelenkdestruktion besser verhindern kann als eine alleinige Methotrexat-Therapie. Dies legt nahe, Rituximab früher als bislang üblich im Therapiealgorithmus bei Patienten mit RA einzusetzen.
Quelle
Tak PP, et al. Inhibition of joint damage and improved clinical outcomes with a combination of rituximab and methotrexate in patients with early active rheumatoid arthritis who are naive to MTX: a randomised active comparator placebo-controlled trial. Kongress der European League against Rheumatism (EULAR) 2009, Kopenhagen, 10. bis 13. Juni 2009, OP-0022.
Arzneimitteltherapie 2009; 27(11)