Dr. Susanne Heinzl, Reutlingen
In dem von der Firma MSD finanzierten RHYTHM-AF-Register (Resource utilization associated with antiarrhythmic therapies used for achieving normal sinus rhythm in atrial fibrillation patients), einer prospektiven, internationalen Beobachtungsstudie, werden Charakteristika von Patienten mit Vorhofflimmern, die zur Kardioversion eingsetzten Verfahren und deren Effektivität untersucht. Zudem sollen der Einsatz verschiedener Ressourcen und die Kosten erfasst werden. In das Register wurden 3943 Erwachsene mit Vorhofflimmern und geplanter Kardioversion in 177 Kliniken eingeschlossen. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 66 Jahren, 38% waren Frauen. Häufig litten die Patienten gleichzeitig an Bluthochdruck (63%), Hyperlipidämie (40%), Diabetes mellitus (17%) oder Herzinsuffizienz (15%).
Alle Patienten wurden elektrokardiographisch untersucht. Selten wurde eine transösophageale Echokardiographie (TEE) durchgeführt – die Ausnahme bildete Deutschland, wo das Verfahren bei 73% der Patienten eingesetzt wurde.
2723 Patienten wurden kardiovertiert, davon etwa zwei Drittel (n=1795) elektrisch und ein Drittel (n=928) pharmakologisch. Wie Abbildung 1 zeigt, wurden in Schweden und Deutschland die meisten Patienten elektrisch kardiovertiert, während in Spanien 94% der Patienten mit Arzneimitteln behandelt wurden. Für die pharmakologische Kardioversion wurden vorwiegend Amiodaron und Flecainid eingesetzt.

Abb. 1. RHYTHM-AF-Studie: elektrische und pharmakologische Kardioversion in verschiedenen Ländern bei Patienten mit Vorhofflimmern [nach Crijns]
Die elektrische Kardioversion war bei 89,7% der Patienten erfolgreich, pharmakologisch konnten 68,6% erfolgreich kardiovertiert werden.
Die unterschiedlichen Vorgehensweisen zur Behandlung des Vorhofflimmerns reflektieren zum einen die unterschiedlichen Therapieziele, zum anderen basieren sie auf nationalen Gegebenheiten, wie Kostenerstattung und etablierter Vorgehensweise.
Quellen
Crijns HJGM, et al. A global comparison of patient characteristics among adults presenting with atrial fibrillation in the acute care setting: the RHYTHM-AF study. ESC 2011, Paris, Poster 82755.
Crijns HJGM, et al. Global comparison of medical resource use among patients presenting with atrial fibrillation in the acute care setting: The RHYTHM-AF study. ESC 2011, Paris, Poster 85757.
Crijns HJGM. RHYTHM-AF: A “real world” look at treatment for recent onset atrial fibrillation. Symposium “New advances for the cardioversion of recent onset atrial fibrillation” veranstaltet von MSD Sharp & Dohme, ESC 2011, Paris, 30. August 2011.
Arzneimitteltherapie 2011; 29(11)