Therapie des Reizdarmsyndroms


Henrike Ruschewski, Viola Andresen und Peter Layer, Hamburg

Das Reizdarmsyndrom (RDS, Colon irritabile, Irritable bowel syndrome) ist eine der häufigsten funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen und geht in der Regel – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung – mit chronischen Beschwerden einher. Betroffen sind mehr Frauen als Männer. Es bestehen sowohl Überlappungen mit der funktionellen Dyspepsie als auch mit Erkrankungen des psychiatrischen Formenkreises. Aufgrund der Chronizität der Beschwerden ist das Reizdarmsyndrom von hohem sozioökonomischem Interesse. Da die Beschwerden für die Betroffenen häufig sehr quälend sind und somit zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen können, werden an den behandelnden Arzt bezüglich der Therapie oft hohe Erwartungen herangetragen. Es gibt beim Reizdarmsyndrom eine Reihe wirksamer, allerdings in Deutschland in dieser Indikation teilweise nicht zugelassener Arzneistoffe. Die medikamentöse Therapie sollte in Abhängigkeit von der vorherrschenden Symptomatik erfolgen. In einigen Fällen sind die Beschwerden jedoch auch spontan regredient, wobei die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Beschwerdebesserung negativ mit der Dauer der Erkrankung korreliert.
Der nachfolgende Beitrag wurden in Anlehnung an die aktuelle S3-Leitlinie zur Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Reizdarmsyndroms der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM) erstellt [1].
Arzneimitteltherapie 2011;29:336–42.

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