Calcitonin Gene-Related Peptide und Migräne


Hans-Christoph Diener, Dagny Holle, Kasja Solbach, Steffen Nägel, Jan Burmeister, Jana-Isabel Huhn, Mark Obermann und Tim Hagenacker, Essen

Calcitonin gene-related peptide (CGRP) gewinnt eine zunehmende Bedeutung als Target in der Behandlung von chronischer und episodischer Migräne. Dieses stark vasodilatierend wirkende Neuropeptid spielt eine wichtige Rolle in der Transmission nozizeptiver Signale im Bereich des trigeminalen Schmerzsystems und damit auch in der Entstehung von Migräneattacken. Die bislang in klinischen Studien untersuchten Substanzen, die über eine Antagonisierung von CGRP wirken, haben zwei unterschiedliche Wirkansätze: als direkte CGRP-Rezeptorantagonisten oder als monoklonale Antikörper gegen CGRP. Direkte CGRP-Rezeptorantagonisten haben das Potenzial, als wirksame Akuttherapeutika eingesetzt zu werden. Jedoch haben sich die vier in klinischen Studien untersuchten Substanzen aufgrund unzureichender oraler Absorption, potenzieller Lebertoxizität oder zahlreicher Interaktionen als impraktikabel erwiesen.
Ein neuerer Ansatz, monoklonale Antikörper gegen CGRP beziehungsweise den CGRP-Rezeptor in der Migräneprophylaxe einzusetzen, erscheint dagegen vielversprechender. Die zurzeit erfolgten Phase-II-Studien deuten auf eine belegbare Wirksamkeit bei günstigem Nebenwirkungsprofil hin.
Arzneimitteltherapie 2015;33:181–4.

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