Arzneimittelwechselwirkungen in der oralen CLL-Therapie


Hans-Peter Lipp, Tübingen*

In der zielgerichteten oralen Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) haben die Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitoren, der B-Zell-Lymphom-2(Bcl-2)-Inhibitor Venetoclax und der Phosphatidylinositol-3-Kinase(PI3K)-Inhibitor Idelalisib in den letzten Jahren neue Maßstäbe gesetzt. Allerdings erfordert ihr Einsatz solide klinisch-pharmakokinetische Kenntnisse. So unterliegt beispielsweise der BTK-Inhibitor Ibrutinib einem sehr ausgeprägten First-Pass-Effekt, sodass es bereits mit moderaten Induktoren und Inhibitoren des Cytochrom P450(CYP) 3A4 zu klinisch relevanten Wechselwirkungen kommt. Die Weiterentwicklungen Acalabrutinib, Zanubrutinib und Pirtobrutinib bieten diesbezüglich Vorteile. Auch bei Venetoclax ist im Rahmen einer unvermeidlichen Komedikation mit potenten CYP3A4-Inhibitoren auf eine ausgeprägte Dosisreduktion zu achten, um potenzielle schwere Toxizitäten einzugrenzen. Beim PI3K-Inhibitor Idelalisib kommt hinzu, dass es sich um einen starken CYP3A4-Inhibitor handelt. Hier kann es mit zahlreichen anderen Wirkstoffen zu einem deutlichen Anstieg der Plasmaspiegel kommen. Um die Komplexität möglicher klinisch-pharmakokinetischer Veränderungen besser eingrenzen zu können, wäre der Zugriff auf ein therapeutisches Drug-Monitoring (TDM) hilfreich. Dieses ist aber bis heute in vielen klinisch-onkologischen Zentren nicht etabliert.

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