Der Antimetabolit Methotrexat

Update zur klinischen Pharmakologie, Supportivtherapie und zum Antidot Glucarpidase


Hans-Peter Lipp, Tübingen, und Stefan Schwartz, Berlin

Seit über 50 Jahren ist das Antifolat Methotrexat ein unverzichtbarer Bestandteil in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen, throphoblastischen Tumoren, Lymphomen des zentralen Nervensystems, Osteosarkomen und der akuten lymphatischen Leukämie. Der Einsatz der Hochdosistherapien setzt allerdings eine akkurat durchgeführte Hydrierung, Alkalisierung und Folinsäure-Rescue als Supportivtherapie voraus. Dabei spielt der Zeitabstand zwischen Einleitung der Methotrexat-Infusion und dem Start der Rescue sowie die richtige Folinsäure-Dosis eine entscheidende Rolle. Im Vorfeld der Therapie gilt es aber auch, das Risiko möglicher Interaktionen (z. B. über transmembranäre Carrier-Systeme) genau zu prüfen und im Zweifel einen Wechsel der Komedikation vorzunehmen. Kommt es dennoch im Rahmen des Monitorings zu abnormen Methotrexat-Verläufen, so steht mittlerweile mit Glucarpidase ein wirksames Antidot zur Verfügung, mit dem das Risiko eines Methotrexat-assoziierten Nierenversagens verhindert werden kann. Allerdings ist das rekombinant gewonnene Enzym in einem zeitlich definierten Abstand zur Leucovorin-Rescue zu verabreichen. Weitergehende Studien werden klären, ob möglicherweise auch geringere Dosen an Glucarpidase ausreichen, um eine effektive Methotrexat-Elimination sicherzustellen.

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