Das epitheliale Ovarialkarzinom ist ein Sammelbegriff für das hochgradig seröse epitheliale Ovarial-, das Tuben- und das primäre Peritonealkarzinom. Die Behandlungsoptionen für diese malignen Neoplasmen waren bislang begrenzt, insbesondere da viele Tumoren im Verlauf der Behandlung eine Platin-Resistenz entwickeln. Eine Alternative zu Chemotherapien mit ihren typischerweise starken Nebenwirkungen stellen Antikörper-basierte Therapien dar. Mirvetuximab soravtansin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das im November 2024 von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für die Behandlung des FRalpha-positiven, Platin-resistenten, hochgradig serösen epithelialen Ovarialkarzinom zugelassen wurde. Der Antikörperbestandteil Mirvetuximab richtet sich an den Folatrezeptor alpha (FRalpha), den über 90 % der Ovarialkarzinomzellen auf ihrer Oberfläche überexprimieren. Über einen spaltbaren Linker ist Mirvetuximab an das Maytansinoid Ravtansin (DM4) gekoppelt, das als Tubulin-Inhibitor sich aktiv teilende Zellen schädigt. In der Zulassungsstudie MIRASOL verbesserte sich unter dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat das progressionsfreie Überleben signifikant gegenüber einer von drei Monochemotherapien. Auch in Bezug auf die objektive Ansprechrate und das Gesamtüberleben war Mirvetuximab soravtansin den Chemotherapien überlegen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten okuläre und gastrointestinale Nebenwirkungen sowie periphere Pathologien.