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ÜbersichtDr. med. Peter Stiefelhagen, Starnberg

Best of ESMO 2023

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ÜbersichtJürgen Barth, Gießen*

Update Antiemese

Supportivtherapie in der Onkologie

Übelkeit und Erbrechen zählen seit jeher zu den belastendsten Nebenwirkungen einer antitumoralen Therapie. Mit den modernen zur Verfügung stehenden Prophylaktika lassen sie sich weitestgehend beherrschen. Chemotherapie-induzierte Nausea und Vomitus bedarf einer konsequenten, oft obligaten Prophylaxe; eine Intervention kommt zu spät. Ziel der Prophylaxe ist, Übelkeit und Erbrechen ab dem ersten Therapietag vollständig zu verhindern. Dabei bestimmt das emetogene Potenzial der geplanten Tumortherapie die zu wählende antiemetische Prophylaxe. Der Erfolg muss überprüft und die antiemetische Prophylaxe gegebenenfalls angepasst werden. Diese Übersicht zeigt die Entwicklungen und den Fortschritt der antiemetischen Therapie mit Stand 2023 auf.
Arzneimitteltherapie 2024;42:3–21.

FlaggeEnglish abstract

Antiemesis

Nausea and vomiting have always been among the most distressing side effects of antitumor therapy. They can be largely controlled with the modern prophylactics available. Chemotherapy-induced nausea and vomiting requires consistent, often mandatory prophylaxis; intervention comes too late. The aim of prophylaxis is to completely prevent nausea and vomiting from the first day of therapy. The emetogenic potential of the planned tumor therapy determines the antiemetic prophylaxis to be chosen. The success must be checked and the antiemetic prophylaxis adjusted if necessary. This overview shows the developments and progress of antiemetic therapy in 2023.

Key words: antiemetic prophylaxis; chemotherapy-induced nausea and vomiting; tumor therapy

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RezensionProf. Dr. Egid Strehl, Freiburg

Geballtes Praxiswissen gegen Tumoren und Neoplasien

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ÜbersichtMiriam Möller und Wolfgang Schütte, Halle (Saale)

Update Thoraxonkologie

Therapie des metastasierten nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms ohne therapierbare Treiberalterationen

Wir befinden uns mitten in einer Revolution bezüglich der Therapie des Lungenkarzinoms. Vor allem die neuen Immun- und Targettherapien und auch die Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Komponenten haben in den letzten Jahren das Spektrum der medikamentösen Therapie des Lungenkarzinoms stark erweitert. Die Therapie des Lungenkarzinoms geht immer weiter in Richtung einer personalisierten Tumortherapie, die auf die jeweiligen Eigenschaften, die der Tumor aufweist, speziell zugeschnitten ist. Besonders wichtig ist es daher, bei der Vielzahl der neuen Therapieoptionen den Überblick zu behalten, um dem Patienten die optimale Therapie zu gewährleisten. Daher sollte jeder Patient, wenn möglich, in einem Lungenkrebszentrum mit Therapieentscheidung in einem interdisziplinären Tumorboard behandelt werden. In diesem Übersichtsartikel werden die aktuell verfügbaren systemischen Therapieoptionen für Patienten mit metastasiertem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom ohne therapierbare Treiberalterationen zusammengefasst.
Arzneimitteltherapie 2024;42:23–31.

FlaggeEnglish abstract

Update thorax oncology 2023 – therapy of the metastatic non-small-cell lung cancer without treatable driver alterations

We are in the middle of a revolution in the treatment of lung cancer. In particular, the new immune and target therapies as well as the possible combinations of the individual components have greatly expanded the spectrum of drug therapy for lung cancer in recent years. The treatment of lung cancer is moving increasingly towards personalized tumor therapy that is specifically tailored to the respective characteristics of the tumor. It is therefore particularly important to keep an overview of the large number of new therapy options in order to guarantee the patient the optimal therapy. Therefore, every patient should, if possible, be treated in a lung cancer center with treatment decisions made by an interdisciplinary tumor board. This review article summarizes the currently available systemic therapy options for patients with metastatic NSCLC without treatable driver alterations.

Key words: Non-small-cell lung cancer; metastasis; oligometastasis; immunotherapy

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Klinische StudieProf. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Kardiovaskuläre Erkrankungen

Schlaganfallprävention bei kardialen Hochfrequenzepisoden: eine Metaanalyse

Mit einem Kommentar des Autors
Die kontinuierliche Überwachung des Herzrhythmus mit kardialen implantierbaren Geräten wie Herzschrittmachern zeigte, dass atriale Hochfrequenzepisoden (AHRE) bei etwa einem Drittel der Geräteträger auftreten. Die Episoden gehen mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher. Die Ergebnisse einer aktuellen Metaanalyse deuten an, dass Edoxaban und Apixaban das Schlaganfallrisiko dieser Patientengruppe reduzieren können, wobei das Risiko für schwere Blutungen erhöht wird.

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Referiert & kommentiertDr. med. Thomas Heim, Freiburg

Chronische Schmerzen

Ziconotid als Alternative zu Morphin?

Bei starken chronischen Schmerzen, die auf andere Therapieoptionen nur unzureichend ansprechen, kann die Applikation eines Schmerzmittels in den spinalen Liquorraum, etwa über eine implantierte Medikamentenpumpe, erwogen werden. Ziconotid hat keine Opioid-typischen Nebenwirkungen, seine Anwendung erfordert aber wegen seiner geringen therapeutischen Breite viel Fingerspitzengefühl, vor allem in der Titrationsphase.

Seite 34 - 48
Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

KRAS-G12C-mutiertes Kolorektalkarzinom

Sotorasib plus Panitumumab besser als Standardtherapie

Die Kombination des KRAS-G12C-Inhibitors Sotorasib und des EGFR-Inhibitors Panitumumab verbesserte das progressionsfreie Überleben im Vergleich zur Standardbehandlung bei 160 Patienten mit chemorefraktärem metastasiertem Kolorektalkarzinom signifikant. Das zeigen die Ergebnisse der Phase-III-Studie CodeBreaK 300, die am 22. Oktober 2023 beim ESMO-Kongress 2023 in Madrid präsentiert und parallel im New England Journal of Medicine publiziert wurden.

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Referiert & kommentiertDr. Annette Junker, Wermelskirchen

RET-mutiertes Schilddrüsenkarzinom

Selpercatinib besser als bisherige Therapiestandards

Aufgrund der einarmigen Phase-I/II-Studie LIBRETTO-001 ist der RET-Inhibitor Selpercatinib bereits für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem medullärem Schilddrüsenkarzinom mit RET-Mutation zugelassen. Ein direkter Vergleich mit den zugelassenen Multikinase-Inhibitoren stand jedoch noch aus. Diesen Vergleich liefert die LIBRETTO-531-Studie, deren Zwischenanalyse während des Presidential Symposiums 1 des Europäischen Krebskongresses (ESMO) 2023 vorgestellt wurde und die den signifikanten Vorteil für Selpercatinib bestätigt.

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Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Nichtkleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)

Amivantamab plus Chemotherapie verlängert PFS im Vergleich zu Chemotherapie allein

Die Kombination aus dem bispezifischen Antikörper Amivantamab und einer Chemotherapie verlängert im Vergleich zu alleiniger Chemotherapie bei nicht vorbehandelten NSCLC-Patienten mit EGFR-Exon-20-Insertionsmutation das progressionsfreie Überleben signifikant von 6,7 auf 11,4 Monate. Damit hat die Phase-III-Studie PAPILLON ihren primären Endpunkt erreicht. Sie wurde im Oktober 2023 im Präsidentensymposium beim ESMO-Kongress 2023 in Madrid vorgestellt und parallel im New England Journal of Medicine publiziert.

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Referiert & kommentiertDr. Annette Junker, Wermelskirchen

Nichtkleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)

Datopotamab-Deruxtecan besser als bisheriger Therapiestandard

Datopotamab-Deruxtecan (Dato-DXd) ist ein spezifisch entwickeltes, gegen das Trophoblasten-Zelloberflächen-Antigen-2 (Trop-2) gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das gemeinsam von Daiichi Sankyo und AstraZeneca entwickelt wird. In der Studie TROPION-Lung01 wurde die Wirksamkeit von Dato-DXd im Vergleich zu Docetaxel beim vorbehandelten und fortgeschrittenen NSCLC untersucht. Die ersten Ergebnisse dieser Studie wurden während des Presidential Symposiums 3 des europäischen Krebskongresses (ESMO) 2023 in Madrid vorgestellt.

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Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

ALK-positives Lungenkarzinom

Adjuvantes Alectinib verlängert DFS im Vergleich zu Chemotherapie

Der ALK-Inhibitor Alectinib verbesserte adjuvant gegeben das krankheitsfreie Überleben (DFS) von Patienten mit ALK-positivem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) im Vergleich zu Platin-basierter Chemotherapie signifikant. Dies zeigte eine Interimsanalyse der Phase-III-Studie ALINA, die am 21. Oktober 2023 im Präsidentensymposium beim ESMO-Kongress 2023 in Madrid vorgestellt wurde.

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Referiert & kommentiertDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Hämatologie/Onkologie

CAR-T-Zelltherapie und Antikörper-Drug-Konjugate nehmen an Bedeutung zu

CAR-T-Zelltherapie, bispezifische Antikörper und Antikörper-Drug-Konjugate haben die Therapielandschaft in der Hämatologie und Onkologie maßgeblich verändert. Auf einem von Gilead veranstalteten Symposium im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie 2023 stellten Experten Neuigkeiten zu Therapien des diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) und metastasierten Mammakarzinoms (mBC) vor.

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Referiert & kommentiertDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Hämatologie

Multiples Myelom oder doch eine seltene Erkrankung?

Im Rahmen einer von Sanofi veranstalteten Fallkonferenz auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie 2023 diskutierten Experten verschiedene Therapiemöglichkeiten aus dem Bereich der Hämatologie.

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Referiert & kommentiertDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Hämato-Onkologie

Bispezifische Antikörper: Patienten in der Peripherie nicht verlieren

Mit Impulsvorträgen und anschließendem Round-Table im Rahmen eines von Roche veranstalteten Symposiums diskutierten Experten auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie 2023 neue Standards für Patienten mit follikulärem oder diffus großzelligem B-Zell-Lymphom.

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PressekonferenzMartina Eimer, Nürnberg

Fortgeschrittenes nichtkleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)

Cemiplimab erweitert das therapeutische Portfolio

Der medizinische Fortschritt der vergangenen 15 Jahre hat die Überlebensraten von Patienten mit NSCLC aller Stadien deutlich verbessert. Die zunehmende Anzahl molekularer Targets beim NSCLC macht eine immer zielgerichtetere Behandlung möglich. Cemiplimab erhielt die Zulassung bei einer PD-L1-Expression ≥ 50 %, in Kombination mit Platin-basierter Chemotherapie bei einer PD-L1-Expression ≥ 1 % und im Stadium IIIB/C, wenn die Patienten nicht für eine definitive Radiochemotherapie infrage kommen. Kürzlich erhielt Cemiplimab die Indikationserweiterung beim PD-L1-positiven fortgeschrittenen NSCLC ohne therapierbare Treiberaberrationen.