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EditorialDr. Stefan Fischer, Stuttgart

SARS-CoV-2 und Diabetes

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ÜbersichtMichael Horn und Gabriele Eibenstein, Bonn

Lieferengpässe bei Humanarzneimitteln

Rolle des BfArM und Arbeit des Jour fixe „Liefer- und Versorgungsengpässe“

Seit mehreren Jahren kommt es vermehrt zu Lieferengpässen bei Arzneimitteln, die in einigen Fällen auch zu Versorgungsengpässen geführt haben. Seit 2016 hat das BfArM zunehmend Verantwortung in der Beurteilung und Bewertung von Lieferengpässen übernommen und leitet seit September 2016 auch den Jour fixe „Liefer- und Versorgungsengpässe“. Mittlerweile wird das BfArM als zuständige Stelle für Lieferengpässe wahrgenommen. Der Artikel gibt einen Überblick über die aktuelle und künftige Rolle des BfArM, die Arbeit des Jour fixe „Liefer- und Versorgungsengpässe“ und gibt einen Überblick über konkrete versorgungsrelevante Lieferengpässe der letzten Jahre.
Arzneimitteltherapie 2020;38:176–82.

FlaggeEnglish abstract

Role of the BfArM and work of the jour fixe on delivery and supply shortages

At the beginning of 2016, the Federal Institute for Drugs and Medical Devices (BfArM), in coordination with the Federal Ministry of Health (BMG), decided to become actively involved in situations of shortages in supply and thus contribute to an improvement of the situation. Furthermore, as a result of the "Pharmaceutical Dialogue of the Federal Government", the "Jour fixe on Delivery and Supply Shortages" was also established in 2016.

The "Jour fixe on Delivery and Supply Shortages" specified the reporting system and the reporting criteria for industry and published the present state on the BfArM website. Against the background of transparent criteria and parameters, there was already a significant increase in shortage reports in 2017. As part of the so-called criticality check, the BfArM assesses, to what extent a reported shortage situation could have a supply relevance and which measures could be taken if necessary.

In the event of an impending or existing supply shortage, the BfArM can investigate facts, obtain information, carry out assessments and evaluations, establish contacts with all relevant actors and initiate the priority processing of existing procedures.

Key words: BfArM, medicinal product, shortages, supply, jour fixe, availability, transparency, criticality, reporting system, production problems

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ÜbersichtAnastasios Chatzikonstantinou, Allensbach

Pharmakotherapie des Status epilepticus

Medikamentöse Optionen in den verschiedenen Phasen des Status epilepticus

Der Status epilepticus stellt eine Notfallsituation dar und muss medikamentös durchbrochen werden. Es werden vier Phasen unterschieden, für die je nach Situation und Typ des Status epilepticus verschiedene Medikamente zur Verfügung stehen. Um ein schlechtes Outcome zu verhindern, sollten Fehler wie eine zu langsame oder zu niedrig dosierte Therapie vermieden werden. Diese Übersicht konzentriert sich auf die medikamentöse Therapie des Status epilepticus bei Erwachsenen.
Arzneimitteltherapie 2020;38:183–95.

FlaggeEnglish abstract

Pharmacotherapy of status epilepticus

Status epilepticus is a neurological emergency and should be treated quickly to avoid complications and long-term neuronal damage. Depending on the stage of status epilepticus (impending, established, refractory and super-refractory status epilepticus) different medications are used. The first line of treatment consists of high-dosed benzodiazepines (lorazepam, midazolam, diazepam) followed by intravenous anticonvulsive drugs (phenobarbital, phenytoin, valproic acid, levetiracetam) in the established status epilepticus and anesthetics (midazolam, propofol, thiopental) in the refractory status epilepticus. While the latter escalation of treatment is necessary in the generalized convulsive status epilepticus, it should be avoided – when possible – in the focal, non-convulsive or absence-status epilepticus. The evidence for the treatment of super-refractory status epilepticus is scant. Different strategies have been suggested, including the use of ketamine, inhalative narcotics, magnesium, other anticonvulsants and various non-pharmacological treatments like hypothermia.

Key words: Status epilepticus, anticonvulsants, epilepsy

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Klinische StudieDr. Marianne Schoppmeyer, Nordhorn

Herzinsuffizienz

Antidiabetikum Dapagliflozin verbessert Lebensqualität

Der SGLT-2-Inhibitor Dapagliflozin konnte bei Patienten mit Herzinsuffizienz das Risiko für Hospitalisierungen und Todesfälle signifikant senken, und das unabhängig davon, ob die Patienten einen Diabetes mellitus hatten oder nicht (DAPA-HF-Studie). In einer weiteren Auswertung der Daten dieser Studie zeigte sich nun, dass Dapagliflozin darüber hinaus die Lebensqualität sowie den körperlichen und emotionalen Gesundheitsstatus der Patienten verbesserte – und das unabhängig von ihrem Gesundheitszustand bei Therapiebeginn.

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Referiert & kommentiertDr. Larissa Tetsch, Maisach

Speiseröhrenkrebs

Metformin senkt das Risiko für Speiseröhrenkrebs

Schleimhauttumoren der Speiseröhre gehören zu den häufigsten und am schlechtesten zu behandelnden Krebsarten. Verschiedene Studien hatten Hinweise darauf gegeben, dass das Antidiabetikum Metformin eine vor Speiseröhrenkrebs schützende Wirkung aufweisen könnte. Dies bestätigt jetzt eine groß angelegte, populationsbasierte Kohortenstudie für das Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre.

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Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Migräne

Ist Ingwer in der Migräneprophylaxe wirksam?

Mit einem Kommentar des Autors
In einer randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie war Ingwer-Extrakt in der Migräneprophylaxe nicht wirksam.

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Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Septischer Schock

Vitamin C, Hydrocortison und Thiamin versus Hydrocortison allein: Die VITAMINS-Studie

Mit einem Kommentar des Autors
Die randomisierte VITAMINS-Studie zeigt, dass bei Patienten mit septischem Schock eine 7-tägige Behandlung mit intravenösem Vitamin C, Hydrocortison und Thiamin im Vergleich zu intravenösem Hydrocortison allein die Prognose eines septischen Schocks nicht verbessert.

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Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Schlaganfall bei Vorhofflimmern

Idarucizumab: Behandlung ischämischer Insulte und intrakranieller Blutungen bei Patienten mit …

Mit einem Kommentar des Autors
Patienten, die unter Dabigatran eine zerebrale Ischämie erleiden, können nach Antagonisierung durch Idarucizumab eine systemische Thrombolyse ohne erhöhtes Blutungsrisiko erhalten. Patienten, die unter Dabigatran eine intrakranielle Blutung erleiden, haben nach der Gabe von Idarucizumab eine bessere Prognose als Patienten, die im Rahmen der randomisierten RE-LY-Studie behandelt wurden. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren eines im „International Journal of Stroke“ publizierten Artikels nach Analyse von 120 Fällen.

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Referiert & kommentiertDr. med. Marianne Schoppmeyer, Nordhorn

Diabetes mellitus

Günstige Wirkung von SGLT-2-Inhibitoren auf die Niere

SGLT-2-Inhibitoren sind eine relativ neue Wirkstoffklasse in der Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2. Neben ihrer blutzuckersenkenden Wirkung reduzieren sie Körpergewicht und Blutdruck, zwei bei vielen Diabetikern durchaus erwünschte Nebeneffekte. Daneben konnten auch günstige kardiovaskuläre und nephroprotektive Effekte nachgewiesen werden. Unklar ist jedoch ihre Wirkung bezüglich akuter Nierenfunktionsstörungen.

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Referiert & kommentiertDr. Larissa Tetsch, Maisach

Typ-2-Diabetes

Empagliflozin unterstützt die Insulintherapie

Die Kombination aus Insulin und Inhibitoren des Natrium-Glucose-Kotransporters SGLT2 wurde bereits in mehreren Studien mit Kaukasiern untersucht. Nun veröffentlichten die Autoren einer großen japanischen Kohortenstudie ihre Ergebnisse mit diesem Therapieansatz.

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Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Stressulkus-Prophylaxe

Krankenhaussterblichkeit: PPI und H2-Blocker wirken ähnlich gut

Bei beatmeten Patienten auf der Intensivstation ist eine Stressulkus-Prophylaxe mit Protonenpumpenhemmern (PPI) mit einer 90-Tage-Krankenhaussterblichkeit von 18,3 % und mit Histamin-H2-Rezeptorantagonisten von 17,5 % assoziiert. Dies ergab die PEPTIC-Studie, deren Ergebnisse am 17. Januar 2020 beim Critical Care Reviews Meeting 2020 in Belfast vorgestellt und parallel online in JAMA publiziert wurden.

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NotizenSolvejg Langer, Stuttgart

G-BA-Beschluss

Dupilumab bei Asthma bronchiale

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Seite 216 - 223
PressekonferenzBeatrice Hamberger, Berlin

Typ-2-Diabetes

Erste Fixkombination aus Basalinsulin und GLP-1-Rezeptoragonist verfügbar

Eine neue Fixkombination aus einem Basalinsulin und einem GLP-1-Rezeptoragonisten erweitert die Diabetestherapie. Das Präparat ist das erste seiner Art in Deutschland und seit dem 1. Januar verfügbar. Die Vorteile der Neuzulassung und aktuelle Studienergebnisse wurden auf einer Pressekonferenz am 17. Januar in Berlin vorgestellt. Dort gab der Hersteller Sanofi auch seine künftige Rolle in der Diabetestherapie und -forschung bekannt.

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PressekonferenzDr. Peter Stiefelhagen, Starnberg

Neuer GLP-1-Rezeptoragonist

Semaglutid reduziert auch das kardiovaskuläre Risiko

Semaglutid ist ein GLP-1-Rezeptoragonist, der nur einmal wöchentlich injiziert werden muss. In einem umfangreichen Studienprogramm (SUSTAIN) konnte eine gute Wirksamkeit bezüglich HbA1c-Wert, Blutdruck und Körpergewicht nachgewiesen werden. Darüber hinaus wird auch das kardiovaskuläre Risiko signifikant reduziert. Die Ergebnisse dieser Studien wurden im Rahmen einer von der Firma Novo Nordisk veranstalteten Pressekonferenz vorgestellt.

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PressekonferenzAndrea Warpakowski, Itzstedt

Rheumatoide Arthritis

Neue Therapieoption mit Upadacitinib erzielt hohe Remissionsraten

Mit der Zulassung des Januskinase-Inhibitors Upadacitinib hat sich das Therapiespektrum zur Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis erweitert und nochmals verbessert. Upadacitinib ist in der Phase-III-Studie SELECT COMPARE der erste Januskinase-Inhibitor, der in Kombination mit Methotrexat (MTX) signifikant mehr Patienten in Remission brachte als Adalimumab plus MTX – und das für verschiedene Remissions-Scores. Die Daten präsentierten Referenten im Februar 2020 auf einer Pressekonferenz von AbbVie.

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PressekonferenzDr. Claudia Bruhn, Berlin

onkowissen.de

Kostenlose Tools zur digitalen Wissensvermittlung

Im Smartphone oder auf dem Tablet einfach eine App öffnen – und schon erhält man einen Überblick über den Stand des Wissens auf einem bestimmten medizinischen Fachgebiet. Diesen Anspruch möchte die Firma onkowissen.de erfüllen. Sie erstellt für Tumorentitäten wie das hepatozelluläre Karzinom sowie für Behandlungsregime wie die Supportivtherapie Apps, die aus dem App-Store oder bei Google Play heruntergeladen werden können.

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PressekonferenzDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Onkologie

Neues aus der Pipeline

In den kommenden Jahren darf man einige spannende Neuentwicklungen im Bereich der Onkologika erwarten. Im Rahmen des Deutschen Krebskongresses 2020 in Berlin stellten Experten verschiedene Substanzen aus der Pipeline der Firma Novartis vor.

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PressekonferenzDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Cholangiokarzinom

Hoffnung für FGFR-Inhibitoren

Für die Therapie des Cholangiokarzinoms stehen nur begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Option, die Inhibierung von bestimmten Formen des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptors (FGFR), wurde im Rahmen des Deutschen Krebskongresses 2020 in Berlin in einem von der Firma Incyte veranstalteten Medien-Fachaustausch vorgestellt.